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409 Mond – Montesquieu 410

Mond, Trabant der Erde, mit wechselnden Phasen. Steht der M. zw. Sonne u. Erde, so ist er unsichtbar (Neu-M.); je weiter er sich von der Sonne entfernt, desto breiter wird sichtbarer Teil (Sichel), bei 90° Winkelabstand von Sonne ist halbe Scheibe (erstes, nach Vollmond letztes Viertel), bei 180° die ganze der Erde zugekehrte (stets dieselbe) Seite beleuchtet (Vollmond). Die M.bahn ist etwas elliptisch; von der Erde 356 000–407 000 km entfernt. Durchlaufen der Bahn 27 Tage 7 st 43 min 11,5 sek. Äquatordurchmesser 3480 km. ↑ Taf. Sp. 265.

Mondän, zur „großen Welt“ gehörig, weltgewandt.

Monde (Trabanten, Satelliten), Weltkörper, die sich um einen Planeten bewegen: um Erde 1, Mars 2, Jupiter 9, Saturn 10, Uranus 4, Neptun 1; Merkur u. Venus ohne M.

Mondfinsternis findet statt, wenn der Vollmond durch Erdschatten teilweise (partielle M.) od. vollständig (totale M.) verfinstert wird.

Mon Dieu, mein Gott!

Mondsucht = Somnambulismus.

Mondviole, Kreuzblütler, 1 m h., purpurviolett, ellipt. Schötchen, v. denen die silberglänzenden Scheidewände übrigbleiben.

Claude Monet: Kirche in Vétheuil.

Monet, Claude, frz. impressionist. Maler, 1840–1926.

Money, Geld.

Mongolei: Brücke über den Fluß Teib-tschou in der östl. Mongolei.

Mongolei,

1) Äußere M., Rätestaat in Zentralasien, zw. Sibirien, China u. O-Turkestan, 1 850 000 qkm, 670 000 E; Hptst. Ulan-Bator-Choto (früher Urga).. Im W gebirgig, stark kontinent. Klima, viel Steppe u. Wüste (Gobi).
2) Innere M., Landschaft in N-China.

Mongolen (↑ Taf. I, 13–16, 18, Sp. 440),

1) die mongol. Rasse (Stammland Innerasien); ledergelbe bis tiefbraune Haut, M.falte (schief über dem innern Augenwinkel verlaufende Falte am obern Augenlid), umfaßt die asiat. Völker, außer Malaien und Hyperboreern.
2) Die mongol. Völkergruppe: Nord-M. (Buräten), West-M. (Kalmücken), Ost-M. oder eig. M. (Orod, Uroten); Viehzüchter; in Filzzelten; Lamaisten. Das Mongolische gehört zum mongol. Zweig des uralaltaischen Sprachstamms.

Mongolenflecke, bläul. Flecke in der Haut der untern Rückenpartie bei Neugebornen der mongol. Rasse.

Monierbau = Eisenbetonbau.

Monieren, mahnen; bemängeln.

Monika, Hl., Mutter des hl. Augustinus, † 387.

Moniliakrankheit, bei Obstbäumen (Grind- od. Braunfäule und Schwarzfäule), hervorgerufen durch Schimmelpilze (Monilia).

Monismus („Einheitslehre“), Bezeichnung für die philos. Systeme, die einen letzten Realgrund annehmen (Spinoza: Substanz, Schopenhauer: Wille usw.). Der materialist. M. (Haeckel) führt alles auf den kraftbegabten Stoff als Urgrund zurück, leugnet eine übernatürl. Welt, den spezif. Unterschied zw. Mensch u. Tier, die Herrschaft des Geistes über die Materie.

Monitor, kl. Panzerschiff, bes. auf Binnengewässern.

Monitum, Rüge, Mahnung.

Monochrom(atisch), einfarbig.

Monodie, „einstimmige“ Musik; nach 1600.

Monodrama, Drama mit nur einer handelnden Person.

Monogamie, Ehe zw. einem Mann u. einer Frau.

Monogramm, (verschlungene) Anfangsbuchstaben eines Namens, Namenszug. M.isten, unbekannte Künstler, von denen man nur das M. kennt.

Monographie, Einzeldarstellung.

Monokel, Augenglas für ein Auge.

Monokotyle(done)n, Blütenpflanzen, deren Keimling nur ein Keimblatt hat.

Monokultur, einseit. Vorherrschen einer bestimmten Anbauart, z. B. Baumwolle in Ägypten.

Monolog, Selbstgespräch.

Monomanie, krankhafte Geistesverfassung mit triebhaftem Handeln unter dem Einfluß einer bestimmten Idee.

Monopol, wirtschaftl. Machtstellung innerhalb eines bestimmten Gebiets, Güter allein anzubieten (Produktions-, Verkaufs-M., Handels-M.) oder allein nachzufragen (Einkaufs-M.). Die M.e sind teils Privat-, teils Staats-M.e.

Monotheismus, Glaube an einen Gott.

Monoton, eintönig; M.ie, Eintönigkeit.

Monotype, Typengußmaschine, bei der die Buchstaben einzeln gegossen werden.

Monotypie, Einzeldruck, Bild wird auf versilberte Kupferplatte mit Ölfarbe gemalt und auf Papier abgedruckt, sieht Aquarell ähnlich.

Monroe, James, 1758–1831, 1816–25 Präs. v. USA, Urheber der M.-Doktrin (2. 12. 1823): europ. Mächte sollen sich nicht in amer. Verhältnisse („Amerika den Amerikanern“), USA sich nicht in europ. einmischen.

Monrovia, Hptst. v. Liberia (W-Afrika), 6000 E.

Mons, St., an der belg.-holl. Grenze, südw. Brüssel, 28 000 E; Kohlen-, Eisen-, Stahlind.

Monschau, nach dem Weltkrieg an Belgien abgetretener Kreis im westlichen Rheinland.

Monseigneur, Titel der frz. Ritter, später der Prinzen u. a.

Monsieur, „mein Herr“, allg. frz. Anrede.

Monsignore, Ehrentitel kath. Geistlicher.

Monstranz.

Monstranz (kath.), Gefäß für die geweihte Hostie.

Monströs, ungeheuerlich, mißgebildet; Hptw. Monstrum.

Monsune, jahreszeitliche Winde in S-Asien (im Sommer v. SW, im Winter v. NO).

Mont (Mz. Monts), Berg.

Mont. = Montana (USA).

MontageMontieren.

Montaigne, Michel Eyquem de, frz. Schriftst., 1533–1592; „Essais“.

Montan, d. Bergbau betreffend.

Montana, nordw. USA-Staat, 378 503 qkm, 536 000 E; Hptst Helena. Große Grasflächen; Viehzucht. Bergbau: Kohle, Kupfer, Blei.

Montanindustrie, i. engern Sinn Bergbau u. Hüttenwesen, im weitern die gesamte Kohlen-, Salz-, Erdöl- u. Hüttenind.

Montanwachs, aus Braunkohle gewonnen; zu Kerzen, Schuhglanz, Phonographenplatten, z. Abdichten, Isolieren.

Montblanc, höchster europ. Berg, in den Alpen (4810 m), an frz.-schweiz.-ital. Grenze. Abb.Schweiz.

MontbretieTritonie.

Montceau-les-Mines, St., mittl. O-Frankr., 24 000 E.

Monte Carlo, klimat. Kurort, Monaco, 9400 E; Spielkasino.

Monte Cassino, 519 m hoher Berg bei ↑ Cassino mit Abtei der Benediktiner.

Monte Grande, Großfunkstelle in Argentinien, bei Buenos Aires.

Montejus = Druckfässer.

Montenegro: Landschaft bei Virpazar, nahe dem Skutarisee.

Montenegro, Teil des westl. Südslawiens, 14 180 qkm, 435 000 E; Hptst. Cetinje. Im W verkarstetes Plateau, im N u. O tief zerschnittenes u. wasserreiches Geb. (Durmitor 2528 m). Bewohner: grch.-orthodoxe Serben, alban. Katholiken, Mohammedaner. 1878 (Berliner Vertrag) unabhängig, 26. 11. 1918 mit Südslawien vereint.

Monte Rosa, Gebirgsstock, SW-Schweiz, 4638 m.

Montespan, Françoise Athénaïs, Marquise de, Geliebte Ludwigs XIV., 1641–1707.

Montesquieu, Charles de Secondat, Baron de, frz. Schriftst., 1689–1755; „Pers. Briefe“, „Vom

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 409–410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0247.jpg&oldid=- (Version vom 12.7.2022)