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7.
     Frowen lat vch niht verdriezen§     (H. 1, 227a; L. S. 85.)

miner rede so si gevůge si.
mohte is wider vch iht geniezen
so were ich den gv̊ten gerne bi
wizzent dc ir schone sit.
hatte ir danne alse ich mich verwene
gv̊te bi der wolgetane
waz danne an vch reiner eren lit.

8.
Ich wil vch zeredenne gvnnen(L. S. 86.)

sprechent swaz ir welt obe ich niht tobe.
daz hat ir an mir gewunnen
mit dem vwern minneclichen lobe
ich enweiz obe ich schone bin.
gerne hette ich wibes gv̊te
lerent mich wie ich die behv̊te
reiner lip entovg niht ane sin.

9.
Frowe so wil ich vch leren

wie ein wip zer welte leben sol
gv̊te lv͛te svlt ir eren
minneclich an sehen vnd grv̊zen wol.
eime svlt ir vwern lip
geben vur eigen nement den sinen
vrowe woltent ir den minen
den gebe ich vmbe ein so schone wip.[1]

10.
     * Ez ist wol daz wir die lieben heide§     (H. 3, 327b)

sehen so wunneclichen stan.
wol gezieret walt vnd anger beide
dc der meie hat getan.
seht ir in des meien towe blv̊men stan.
dc moht ovgen vro gemachen
lachen
si ein ander an.

  1. Die Strophen 7–9 gehören dem Walther von der Vogelweide.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_305.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)