Seite:Literarischer Verein Stuttgart IX 336.png

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wan ir wol szůsir redender munt
der schafit daz man zhusen[1] můz.

27.
j ch sage wch wer vns wibin wol bihagit

nieman wan der irkennit vbil vnd gůt.
vnd vil des bestin von vns sagit.
demme sin wir holt ob ers mit (Bl. 42a) truwen tůt.
vnde der zimase kan wesin fro.
vnd da bi kan tragin beidu nidir vnde ho. (so)
der mac irwerben swez er gert.
welch wip vir seit ime einin fadin.
gůt man ist gůtir sidin wert[2]

28.
     * e in wip mit wibis gůte.(H. 3, 420a)

dv rehte in wibis sinne treit ein wiblich hohgemůte.
dv wibit sich so schone. daz ir wibheit selde birt.
Wol ir dv sich so wibet
dz si in rehter wibis tugint bi wibis zhueh bilibit
der wez[3] ich eine dv des niemer fuez virstozin wirt
dv reine minnencliche tůt.
so rehte an allin dingin
da von ir stete wibis ere sint behůet.
vnd och ir lib
for falze[4] gar. si ist so gůet.
daz ich si neme. vnd solt ich welin vsz alder welte ein wip.

29.
* N v horent lat wch wisin.(H. 3, 420b)

wie sich ein seilich frowe sol fur anderin frowen prisin.
so daz ir lob bikeret nach der bestin folge si.
si sol die hohfart miden.
da mite ein selic frowe mac ir wibis zhueh vir snidin.
vnd sol doch rehtes hohes můetes nimer werdin fri.
si minne zhuet vnd hohenmůet
si stete an allen dingen
bi schedenliche[5] fro. vnd doch dar vnder gůet

  1. So, lies küssen.
  2. Die Strophen 24–27 sind von Walther v. d. Vogelweide, s. Lachmann S. 43. 44.
  3. Lies weiz.
  4. Lies valsche.
  5. Lies bescheidenliche.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_336.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)