Seite:Literarischer Verein Stuttgart IX 351.png

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(Vierte Hand.)


57.
     (Bl. 45a) Wie kom daz mich ir ougen gruez(H. 1, 312a)

noch nie gemeinen wolte
wie dicke ich ir bin bie gewesen.
Ob si mir wolte sorgen buez
machen als sie solte
So moht ich leides wol genesen.
Si enlat mir nit ein guet gedingen
da von ich dicke trurich stan
sehnt sie went mich uez dem wane bringen
den ich da nimmer ab fu͛r lan
vnd sol mir nit an ir gelingen
wer wil dann allez daz ich han

58.
Ich[WS 1] wunsche daz ich ir gelig(H. 1, 311b)

so minnenclichen nahen
daz ich mich in ir oug ir seh
vnd daz ich noch kom uf die sig
daz mich ir trœst enphahe.
So daz si min ze fru͛nde geh
so tred ich uez leide in hohcgemu͛te
nv tuet mir doch die sorge we
daz si mich verge vnd och ir gu͛te
nu wil ich wu͛nsche lu͛zel me
wan daz ir got immer hu͛te
vnd daz ich vro von ir beste.

59.
Die minne habe dez immer danch[1]

do si mich wolte twinge
So minnenclicher arebeit
daz si mich also hohe twanch
mit also Reinen dingen
da doch min hertzhe willen treit

  1. Die 59. Strophe ist mit feiner, zierlicher Schrift, wie es scheint, von einer fünften Hand geschrieben.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Jch.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_351.png&oldid=- (Version vom 7.1.2019)