Seite:Lucians Werke 0421.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

des Cleocritus an mich gebracht habe. Jeder derselben wiegt hundert Talente reinen Goldes.

Clotho. Schleppt ihn in’s Schiff! Es scheint nicht, als ob er gutwillig gehen werde.

Megapenthes. Ich leide Gewalt, ihr seyd Zeugen! Die Mauern und das Seezeughaus bleiben nun unvollendet, die ich fertig gebracht hätte, wäre ich nur noch fünf Tage am Leben geblieben.

Clotho. Sey darüber ohne Sorgen: ein Anderer wird sie ausbauen.

Megapenthes. Aber die Forderung ist doch gewiß billig…

Clotho. Nun welche?

Megapenthes. Mich nur so lange leben zu lassen, bis ich die Pisidier bezwungen, den Lydiern Abgaben auferlegt, mir selbst aber ein großes und prächtiges Denkmal errichtet und dasselbe mit einer Aufschrift, eine Beschreibung aller meiner großen Thaten und kriegerischen Unternehmungen enthaltend, versehen haben werde.

Clotho. Mensch, nun forderst du ja mehr als einen Tag, du forderst wenigstens zwanzig Jahre!

10. Megapenthes. Ich bin erbötig, euch Bürgen für meine schleunige Rückkunft zu stellen. Ihr sollt, wenn ihr wollt, meinen einzigen Sohn einstweilen als meinen Stellvertreter haben.

Clotho. Verruchter Schurke, deinen Sohn, wegen dessen du die Götter so oft anflehtest, daß er dich überleben möchte?

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 421. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0421.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)