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Bei Achäus:

Ἥκω πεπραγὼς δεινά, σὺ δ’ ὑγίαινέ μοι.[1]

Und bei Philémon:

Ἀιτῦ δ’ ὑγείαν πρῶτον, εἴτ’ εὐπραξίαν,
Τρίτον δὲ χαίρειν, εἴτ’ ὀφείλειν μηδενί
.[2]

Und jener Skolien-Dichter, dessen auch Plato gedenkt, was sagt Der? „Gesundheit ist das Erste, das Zweite schön, das Dritte reich zu seyn.“ Der Freude geschieht dort gar keine Erwähnung. Endlich um noch jene allbekannte Stelle, die in Jedes Munde ist, anzuführen:

O Gesundheit, aller Göttinnen herrlichste,
Wer mit dir verlebte
Der irdischen Tage Rest![3]

Wenn also die Gesundheit (Ὑγεία) die herrlichste aller Göttinnen ist, so muß wohl auch ihre Gabe, das ὑγιαίνειν, allen Gütern vorangestellt werden.

7. Noch könnte ich dir eine ganze Menge solcher Stellen aus Dichtern, Geschichtschreibern, Philosophen, aufweisen, die sämmtlich dem ὑγιαίνειν den Vorzug geben; allein um mich nicht dem Vorwurf auszusetzen, dieser Zuschrift eine geschwätzige und geschmacklose Breite gegeben, und das Uebel


  1. „Hier bin ich – das Gräuliche ist vollbracht; nun sey gegrüßt mir Freund! (dafür: sey gesund mir).“ Fragment des Tragikers Achäus.
  2. „Gesundheit vordersamst, dann Glück in meinem Thun, zum dritten Freude, endlich keine Schulden – wünsch ich mir.“ Fragment des Komikers Philemon.
  3. Aus Ariphron’s Hymnus auf die Göttin der Gesundheit bei Athenäus am Schluß des 15. Buchs.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 503. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0503.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)