Seite:Lucians Werke 0624.jpg

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alle seine Vorzüge recht kennen gelernt, so darfst du dich überzeugt halten, du habest in ihm das ganze Griechenland und seyest mit der Summe alles dessen bekannt geworden, was dieses Volk Vortreffliches hat. Ich wüßte dir also keinen bessern Dienst zu erweisen, als wenn ich dich in seinen Umgang brächte.

6. Anacharsis. So zögern wir keinen Augenblick, Führe mich zu ihm, bester Toxaris! – Nur fürchte ich, der Mann möchte nicht leicht zugänglich seyn, oder deiner Empfehlung meiner Person vielleicht wenig Folge geben –

Toxaris. Behüte der Himmel: im Gegentheile, ich glaube, ihm die größte Freude zu machen, wenn ich ihm Gelegenheit verschaffe, einem Fremden gefällig seyn zu können. Komm’ immer mit mir – du sollst dich bald genug von seiner Achtung gegen Fremde, von seinem humanen, biedern Charakter überzeugen. – Aber was sehe ich? Ein guter Genius führt ihn uns selbst entgegen! Siehst du, der Mann dort ist’s, der so ganz mit sich selbst beschäftigt und in tiefes Nachdenken versunken auf uns zu geht. – „Ah, Solon, siehe, hier bringe ich dir ein großes Geschenk, einen Fremden, der eines Freundes bedarf.

7. Er ist ein Scythe aus einem unserer edelsten Geschlechter, und gleichwohl hat er sein Vaterland mit all den Vortheilen, die er dort besitzt, verlassen, um hier in unsrem Umgange zu leben, und Alles, was Griechenland Vortreffliches hat, kennen zu lernen. Da fiel mir ein recht kurzer und bequemer Weg für ihn ein, diesen Zweck zu erreichen, so wie den ausgezeichnetsten Männern dieser Nation

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 624. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0624.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)