Seite:Lucians Werke 0711.jpg

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im Ganzen?“ fragte ich. Er: „Ueber tausend.“ Ich: „Und womit sind sie bewaffnet?“ Er: „Bloß mit Fischgräthen.“ Ich: „Ach, da ist wohl das Beste, wir greifen sie ohne Umstände an, da wir wohl bewaffnet sind, und sie nicht. Wir schlagen sie, und so haben wir in Zukunft Ruhe vor ihnen.“ Der Vorschlag gefiel dem Alten. Wir begaben uns also zu unserem Schiffe zurück, und trafen Anstalten. Den Anlaß zum Kriege mußte die Verweigerung des Tributs abgeben, dessen Termin eben eingetreten war. Jene schickten Abgeordnete, um denselben einzutreiben; Scintharus (so hieß unser Wirth) gab ihnen eine schnöde Antwort und jagte sie fort. Ergrimmt hierüber, fielen die Psettopoden und Paguriden mit großem Geschrei in die Pflanzung unsers Alten ein.

37. Wir waren auf diesen Angriff gefaßt, und erwarteten ihn unter den Waffen. Zuvor aber hatte ich fünf und zwanzig meiner Leute mit dem Befehle vorausgeschickt, sich in einen Hinterhalt zu legen, und, sobald der Feind vorbeigezogen seyn würde, vorzubrechen. Sie thaten es und griffen den Feind im Rücken an, während wir fünf und zwanzig übrigen (denn Scintharus und sein Sohn fochten mit) dem Anfall mit Muth und Nachdruck von vorn begegneten, und einen hartnäckigen Kampf bestanden, bis wir endlich die Feinde in die Flucht schlugen und bis zu ihren Höhlen verfolgten. Von den Feinden fielen hundert und siebenzig: unsererseits nur Einer, unser Steuermann, dem die Rippe einer Meerbarbe die Nieren durchbohrt hatte.

38. Den Rest dieses Tages und die folgende Nacht kampirten wir auf dem Schlachtfelde, nachdem wir eine Trophäe,

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 711. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0711.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)