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sondern, nach und nach verglimmend, spät erst gänzlich verzehrt werden. Eben so wird Anstrengung oder Krankheit, wenn sie einen solchen Körper befällt, ihn nicht leicht zu Schanden machen oder überwältigen. Denn im Innern ist er zu wohl beschaffen, und von außen zu stark verwahrt gegen jene Uebel, als daß sie in’s Innere dringen, oder daß Hitze und Frost verderblich auf den Körper einwirken könnten. Und wenn ihre Kräfte unter der Anstrengung nachlassen wollen, strömt jene stärkende Lebenswärme, die im Innern bereitet und für den nöthigen Gebrauch aufbewahrt ist, alsbald in Fülle herzu und tränkt mit neuer Kraft die Glieder und macht sie beinahe unermüdlich. Denn vielfach vorher sich abmühen und vorher arbeiten erzeugt keine Erschöpfung, sondern Vermehrung der Kraft, die, aufgeregt, um so völliger wird.

27. Auch im Laufe üben wir sie, indem wir sie gewöhnen, eine lange Strecke auszuhalten, oder in einem kurzen Raume sich eine möglichst schnelle Bewegung zu geben. Und der Lauf geschieht nicht auf einem harten und widerstehenden Boden, sondern in tiefem Sande, wo man nicht fest fußen und sich aufstemmen kann, weil der Fuß im nachgiebigen Sande zurückweicht. Eben so auch im Springen über einen Graben oder über sonst ein Hinderniß auf dem Wege werden sie uns geübt, indem sie noch Bleimassen, so groß sie sie fassen können, in den Händen halten. Ferner wetteifern sie im Wurfspießwerfen in die Weite. Sodann hast du im Gymnasium ein rundes, einem kleinen Schilde ähnliches Stück Erz[1]


  1. Den bei den Alten sogenannten Discus, oder den Wurfteller.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1206.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)