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den Parthern auf den Thron gesetzt. Der Parthyenische König Mnascires lebte sogar sechs und neunzig Jahre.

17. Masinissa, König von Mauretanien, brachte es auf neunzig. Asander, welchen der vergötterte Augustus aus einem bloßen Herzog der Bosporaner zum Könige über dieselben erhoben hatte, nahm es noch in seinem neunzigsten Jahre im Fechten zu Fuß und zu Roß mit Jedem auf. Als er aber in einem Treffen mit Scribonius sehen mußte, wie seine Truppen sich auf die Seite dieses Gegners schlugen, machte er seinem Leben, das er schon auf drei und neunzig Jahre gebracht halte, durch freiwilligen Hunger ein Ende. Der oben gedachte Isidorus erzählt sogar von dem Könige der Omanen im glücklichen Arabien, Goäsus, der hundert und fünfzehen Jahre alt geworden und endlich an einer Krankheit gestorben sey. So viele Könige sind es, deren hohes Alter die früheren Geschichtschreiber uns aufgezeichnet haben.

18. Da aber auch unter den Philosophen und überhaupt unter den Gelehrten Viele, die eine sorgfältige Lebensweise beobachteten, zu einem sehr hohen Alter gelangt sind, so will ich nun auch diese, so viele ihrer die Geschichte kennt, aufzählen und mit den Philosophen den Anfang machen. Democritus aus Abdera starb hundert und vier Jahre alt indem er aufhörte, Nahrung zu sich zu nehmen. Der Musiker Xenophilus, nach der Bemerkung des Aristoxenus, ein ausgezeichneter Pythagoreer, lebte zu Athen über hundert und fünf Jahre. Solon, Thales, Pittacus, die zu den sogenannten sieben Weisen gehörten, wurden jeder hundert Jahre alt.

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1507. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1507.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)