Seite:Lucians Werke 1544.jpg

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Canal bis vor das Doppelthor geleitet, wo sich der Hafen befinden wird, so daß mein Schiff, wenn es vor Anker liegt, schon vom Ceramikus aus in die Augen fällt.

25. Und was euch, meine Freunde, betrifft, so werde ich meinem Verwalter Befehl geben, dem Samippus zwanzig Scheffel gemünzten Goldes zuzumessen; dem Timolaus fünf Metzen, dem Lycinus aber nur ein einziges und zwar abgestrichenes Metzchen, weil er ein loses Maul hat, und über meinen Wunsch seine Witze macht. Das ist also das Leben, welches ich führen möchte, schwelgend in überschwänglichen Reichthümern und in einer Fülle von Vergnügungen aller Art. Ich bin zu Ende: gefiele es doch dem Merkur, daß mein Wunsch wahr werde!

26. Lycinus. Weißt du aber auch, Adimantus, an welchem dünnen Fädchen dein ganzer Reichthum hängt, und wie schnell, wenn dieses reißt, dein Schatz zu Kohlen geworden und Alles vorbei ist?

Adimantus. Wie so, Lycinus?

Lycinus. Weil du nicht wissen kannst, wie lange du bei deinem vielen Gelde leben wirst. Denn Wer weiß, ob du nicht, eben an deiner goldenen Tafel, noch ehe du deine Hand ausstreckst, und den Indischen Pfau oder das Huhn aus Numidien kostest, dein armes Seelchen aushauchen und das Alles den Geiern und Raben überlassen wirst? Oder soll ich dir eine Reihe Solche aufzählen, welche eines plötzlichen Todes gestorben sind, ehe sie ihren Reichthum genießen konnten, oder noch bei Lebzeiten von irgend einem mißgünstigen Dämon um Alles gebracht wurden, was sie besessen hatten? Hast du nie von Crösus und Polycrates gehört,

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1544. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1544.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)