Seite:Lucians Werke 1552.jpg

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du siehst, im Begriff, mit dem Könige einen Zweikampf zu bestehen. Er hat mich herausgefordert, und wie schmählich, wenn ich zögerte!

Lycinus. Wahr, bei’m Jupiter: aber ehe du dlch’s versiehst, versetzt er dir eine Wunde. Wiewohl, es steht einem Könige nicht übel, aus dem Kampfe um einen Thron auch eine Wunde zu zeigen.

Samippus. Du hast recht, ich bin verwundet, aber nur leicht und an einer Stelle, wo es nicht in’s Gesicht fällt, so daß die Narbe mich in der Folge nicht entstellen wird. Aber hast du gesehen, wie ich auf ihn einsprengte, wie ich mit Einem Lanzenwurf ihn und sein Pferd durchbohrte, ihm darauf den Kopf abhieb und das Diadem abriß? Nun bin ich König, und Alles huldigt mir in tiefster Ehrfurcht.

38. Uebrigens haben nur die Asiaten diese Huldigungen auf den Knieen darzubringen: euch Griechen werde ich nach Griechensitte regieren und mich mit dem Titel eines obersten Feldherrn begnügen. Und nun könnt ihr euch vorstellen, wie viele Städte ich erbauen und nach meinem Namen benennen, wie viele andere, die sich etwa gegen meine Herrschaft auflehnen möchten, im Sturm einnehmen und dem Boden gleich machen werde. Am schlimmsten aber werde ich den reichen Cydias heimsuchen, der einst mein Nachbar war, nach und nach aber so weit in meinen Grundbesitz einzugreifen wußte, bis er mich von Haus und Hof vertrieb.

39. Lycinus. Nun ist’s gut, Samippus: nach einer so gewaltigen Schlacht wäre es endlich Zeit, zu Babylon den Siegesschmaus zu halten. Uebrigens hat dein Königsthum

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1552. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1552.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)