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XLI.
Der Weinhändler.

Oftmals schicktest Du Wein mir, und oftmals war ich Dir dankbar,
 Freute mich ob des Getränks süßem nektarischem Duft.
Doch nun, wenn Du mich liebst, nun nichts mehr! Wein, wie den letzten,
 Kann ich nicht brauchen; der Arzt hat den Salat mir verwehrt.


XLII.
Einfache Kost.

Mögen vor üppigem Tisch mich fürder die Götter bewahren,
 Und vor Genüssen, worin Du, Erasistratus, schwelgst,
Leiden des Magens verschlingend in Thorheit, schlimm’re den Hunger!
 Solcherlei herrliche Kost wünsche dem Feinde ich nur.
Ehe ich wieder hinfort an Deinen Gelagen mich mäste,
 Leide ich lieber, fürwahr! bitterern Hunger denn je![1]


  1. Das Epigramm Ἢν ἐσίδῃς u. s. w. (vielleicht nur ein Bruchstück) mußte weggelassen werden, weil der Schlüssel dazu verloren ist. So, wie es vorliegt, finde ich keinen erträglichen Sinn darin. Ein zweites (Ἁι τρισσαί τοι) war seines Inhaltes wegen unübersetzlich. Ein drittes endlich, das an und für sich schon sehr unbedeutend ist, blieb unübersetzt, weil das darin vorkommende Wort Καππαδόκην in seiner deutschen Gestalt dem Metrum widerstrebt. [1896] Es heißt wörtlich: „Leichter noch wäre es, weiße Raben und geflügelte Schildkröten zu finden, als einen namhaften Redner aus Cappadocien.“
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1895. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1895.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)