Seite:Maehrchenkranz fuer Kinder 196.jpg

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eilig in sein Schloß zurück, wo er mit großem Jubel empfangen wurde.

Die drei Prinzessinnen hatten sich zu seiner Rückkehr schöne Kleider machen lassen, um ihren Vater darin zu bewillkommen. Die älteste ein grünes, die mittelste ein blaues, die jüngste ein weißes. Die Farbe der Edelsteine, mit denen die Kleider besetzt waren, stimmte mit der Farbe der Kleider überein, und so geputzt gingen sie dem Könige entgegen.

Als dieser seiner drei Töchter so schön und vergnügt sah, ward er sehr erfreut, und herzte und küßte sie auf das Zärtlichste, am meisten aber Hulda, sein Goldtöchterchen.

Am andern Tage wurde ein herrliches Gastmahl angestellt, und viele vornehme Herren und Damen vom Hofe dazu eingeladen. Während sie nun Alle da saßen an der glänzenden Tafel, und der König seine Töchter in ihren schönen Kleidern erblickte, fragte er die älteste: „Sage mir doch, warum hast du denn gerade ein grünes Kleid zu meinem Empfange gewählt?“

„Da ich Eure Thaten erfuhr,“ antwortete sie, „so glaubte ich, durch die grüne Farbe am besten meine Freude und Hoffnung, Euch bald wieder zu sehen, ausdrücken zu können.“

Der König war mit dieser Antwort zufrieden, und fragte nun seine zweite Tochter, warum sie gerade ein blaues Kleid ausgewählt habe.

„Um anzudeuten,“ entgegnete die Prinzessinn, „daß ich nie aufhöre, für Euer Bestes zu beten, und weil, wenn ich Euch sehe, ich den Himmel und seine goldenen Sterne zu sehen glaube.“

Diese Antwort gefiel ebenfalls dem König, und er fragte