Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 114.jpg

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sagte er. „Das thut nichts!“ sagte Hans, und darauf setzte er sich in das Schiff und sie fuhren mit einander weiter.

Nicht lange nachher trafen sie einen Mann, der hatte auf der rechten Seite ein ungeheuer langes Ohr, das reichte bis auf die Erde. Da hielt der Hans wieder still und fragte den Mann, was er denn mit dem langen Ohr anfange? „Damit, sprach er, kann ich auf vierhundert Stunden weit alles hören, was gesprochen wird.“ „Ei, so horch’ einmal, sagte Hans, was man im Schloße zu Amsterdam spricht!“ Da horchte der Langohr ein Weilchen hin und sagte: „Man spricht dort in diesem Augenblicke von einem Schiffe, das zu Waßer und zu Land geht, und sagt: es sei nicht möglich, daß man so eins machen könne.“ „Willst Du nicht mitfahren?“ fragte Hans. Ja, das wollte er wohl; aber er sagte, daß er kein Geld habe. „Das thut nichts!“ sagte Hans und ließ ihn einsitzen und fuhr weiter.

Bald trafen sie wieder einen Mann am Wege, der hatte ganz gewaltig große Stiefel an. Fragte ihn Hans, was er mit den großen Stiefeln mache? „In diesen Stiefeln, sagte der Mann, kann ich schneller laufen als die Eisenbahn.“ „Ei, willst Du nicht mitfahren?“ fragte ihn Hans. Ja, dazu hätte er wohl Lust, meinte er; aber er hätte kein Geld, daß er’s bezahlen könne. „Das thut nichts!“ sagte Hans, und so fuhr der Schnellläufer auch mit.

Ueber eine Weile sahen sie noch einen vierten Mann am Wege; dieser Mann hatte in seiner Hinterthür einen großen Zapfen stecken, daß der Hans sich schier verwunderte und sein Schiff anhielt und den Mann fragte: weshalb er

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_114.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)