Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 117.jpg

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Mensch gedacht, daß der Hans so schnell das Waßer herbeischaffen könne. Weil der König nun aber keinen Ausweg mehr wußte, fragte er endlich den Hans: ob’s ihm nicht einerlei sei, wenn er Geld bekäme anstatt der Prinzessin und des Reiches? Hans sagte ja, er sei damit zufrieden, aber er verlange so viel, daß das ganze Schiff davon voll würde. – Das mußte der König nun wohl zugeben, besprach sich aber mit seinen Ministern, daß man dem Hans, sobald er mit dem Gelde fortziehe, ein halb Regiment rothe Husaren nachschicke, die sollten ihm die Hälfte wieder abnehmen.

Nun wurde eine Tonne Goldes nach der andern in das Schiff gebracht, bis es voll war, worauf Hans mit seinen Gehülfen die Rückreise antrat.

Als sie eben zum Thore hinausfahren wollten, sagte Hans zu dem Langohr, er solle einmal horchen, was man im Schloß jetzt wohl spreche? Da horchte er auf und sagte: „Es wird so eben ein halb Regiment Husaren abgeschickt, die sollen dem König das Geld zurückbringen.“ Es dauerte auch nicht lange, da kamen die Rothjacken dahergesprengt; und als sie nah genug waren, sprach Hans zu dem Zapfenmann: „Du könntest wohl einmal deinen Zapfen herausziehen und den Husaren deinen Rücken zuwenden, daß sie wieder umkehren müßten.“ Dazu war der Mann sogleich bereit, zog den Zapfen heraus, und da gieng’s wie aus einer Feuerspritze auf die rothen Husaren los, daß sie gar nicht wußten wie ihnen geschah; und als sie nun Alle übel zugerichtet waren, und es nicht länger aushalten konnten, wandten sie ihre Pferde um und ritten zum Schloße zurück. – Wie

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_117.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)