Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 158.jpg

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vor. Die hatte zwar ein ganz zierliches Füßchen; aber für das Pantöffelchen war es doch noch viel zu groß. Da nöthigte der Kaufmann die Mutter so lange, bis sie endlich auch ihre andere Tochter holte.

Wie nun Eschenfidle hereintrat und das goldene Pantöffelchen sah, sprach es sogleich: „ach das hab ich schon lange vermißt!“ und probirte es an. Da passte es auch so genau auf sein Füßchen, als ob’s ihm angegoßen wäre. Und nun war der Kaufmann ganz glückselig, und da er dem Eschenfidle ebenfalls sehr gut gefiel, so verlobten die beiden sich auf der Stelle und haben bald darauf Hochzeit gehalten.


44. Der erlöste Kapuziner.

Ein Bauersmann hatte eine Tochter, die mußte ihm auf dem Felde die Schweine hüten; weil ihr aber seit einiger Zeit fast an jedem Tage ein Schwein verloren gieng, so bestrafte sie endlich der Vater recht tüchtig. Da passte sie das nächste Mal den ganzen Tag auf und wandte ihr Auge von der Heerde gar nicht mehr ab. Als nun die Mittagsstunde kam, lief eine Sau fort. Da sprang das Mädchen ihr sogleich nach, um sie zurückzutreiben; aber die Sau rannte in Einem fort und das Mädchen rannte hinter ihr her, bis sie in eine „Klinge“ (Thal) kam. Da sah sie großmächtige Felsen. Auf einmal aber war das Schwein verschwunden,

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_158.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)