Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 186.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schlafe und sprach: „ich will mal zufühlen!“ und langte zur Seite und sagte: „ja Mutter, sie ist noch da; aber sie ist ganz haarig.“ – „Ach Narr, sprach die Mutter, das kommt Dir nur so vor!“ – „Nein Mutter, sagte Hans, ich habe noch mal zugefühlt, sie ist über und über voller Haare!“ – „Ach Hans, Du bist nicht recht gescheidt, sagte die Mutter, fühl nur recht zu!“ Da fühlte der Hans noch einmal hin und sagte: „ach Mutter, sie hat auch ein Horn!“ „Um Gottes willen, rief die Mutter, das wird doch der Teufel nicht sein!“ – „Ach Mutter, sie hat zwei Hörner!“ sagte Hans nach einer Weile und konnte das gar nicht begreifen. Die Mutter aber stand auf und zündete ein Licht an, und meinte nicht anders, als daß es der leibhaftige Teufel sei und besprengte ihn mit Weihwaßer, auf daß er ihr und ihrem Hans keinen Schaden zufügen könne.

Als es endlich Tag wurde, erkannte die Mutter ihre Ziege und führte sie wieder in den Stall. – Hans aber sagte, er wolle es wohl bleiben laßen, sich noch einmal eine Frau zu holen, weil diese ihm sogleich wieder davon gelaufen sei.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)