Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 230.jpg

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Dort wohnte auch der brave Fuhrmann, der die Frau gerettet hatte, und zum Danke dafür und weil er ihr auch sonst gefiel, hat sie ihn geheirathet und beide haben noch lange glücklich mit einander gelebt.


64. Die drei Handwerksburschen.

Es saßen einmal drei Handwerksburschen ganz still und traurig in einem Wirthshause beisammen; denn sie konnten keine Arbeit bekommen und hatten nur noch fünf Kreuzer mit einander zu verzehren. Und wie sie nun so dasaßen, trat ein fremder Herr zu ihnen hin und fragte, warum sie denn so betrübt wären? Da klagten sie dem Manne ihre Noth, daß ihr Geld zu Ende sei und sie gar nichts verdienen könnten. Sprach der fremde Herr zu ihnen: „ei, deshalb dürft ihr nicht so traurig sein, da ist wohl noch Rath zu schaffen! Wenn ihr mir einen Gefallen thun wollt, so soll euch das Geld nie ausgehen.“ Da fragten sie: was denn das wäre? Darauf sagte der Fremde: „ihr dürft nichts weiter reden, man mag euch fragen, was man will, als diese Worte: der erste von Euch muß immer antworten: „„wir alle drei!““ der zweite: „„um’s Geld!““ der dritte: „„und so ist’s recht!““ Wenn ihr das thut, so werdet ihr keine Noth mehr leiden.“

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_230.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)