Seite:Meissner Prinzessin von Portugal Seite 187 Bild 0001.jpg

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angekommen waren, kam ich eines Tages auf den dortigen Hafenplatz und fand eine große Volksmenge versammelt. Der Sultan sollte erscheinen, um die Flotte zu besichtigen, welche die Aufgabe hatte, die Küsten von Syrien anzufallen. Ich drängte mich von einem Platze zum anderen durch, und der Zufall wollte es, daß ich gerade dorthin gerieth, wo der Sultan mit seinem Gefolge vorbeikommen mußte. Bald sah ich ihn auch hoch zu Pferde daherreiten und beugte mich tief zur Erde. Der Sultan hielt sein Pferd an, betrachtete zu meinem größten Schrecken mich eine ganze Weile und sagte: ‚Du gefällst mir. Du bist zu großen Ehren und Reichthümern bestimmt! Einer der Eunuchen, welche die Oberaufsicht in meinem Harem haben, hat ein schweres Verschulden auf sich geladen und ist heute hingerichtet worden. Ich brauchte einen Ersatz. Ich ernenne Dich an seine Stelle.‘ Ich wurde sogleich umringt und abgeführt. Und nun – und nun –“

Er verhüllte sein Gesicht, ein dumpfes Stöhnen entwand sich seiner Brust.

Auf’s Aeußerste ergriffen, lüftete die Prinzessin

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_187_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)