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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17

Freytag, Gustav, veröffentlichte noch: „Erinnerungen aus meinem Leben“ (Leipz. 1887), „Gesammelte Aufsätze“ (das. 1889, 2 Bde.) und die kleine Schrift „Der Kronprinz und die deutsche Kaiserkrone, Erinnerungsblätter“ (das. 1889), welche mehrere Gegenschriften (von Delbrück, Schrader u. a.) hervorrief.

 Frick, Otto, Schulmann, geb. 21. März 1832 zu Schmetzdorf (Kreis Jerichow), studierte in Berlin und Halle Philologie, unternahm dann von Konstantinopel aus, wo er 1855–57 Erzieher im Haus des preußischen Gesandten v. Wildenbruch war, längere Reisen in Griechenland und Italien, wirkte seit 1857 als Gymnasiallehrer, seit 1864 als Gymnasialdirektor zu Burg, Potsdam, Rinteln, wurde 1878 Kondirektor der Franckeschen Stiftungen und Rektor der lateinischen Hauptschule zu Halle und 1880 Leiter dieser Anstalten, an denen er das ehedem berühmte Seminarium praeceptorum 1881 wieder ins Leben rief. Seitdem nimmt er namentlich einflußreichen Anteil an dem Bestreben, die pädagogische Vorbildung des höhern Lehrstandes zu verbessern. In den philosophischen Voraussetzungen schließt er sich frei an Herbart an. Im Deutschen Einheitsschulverein ist er eifriges Mitglied. Er schrieb außer einer Reihe von Programmabhandlungen über philologische und pädagogische Gegenstände: „Das platäische Weihgeschenk zu Konstantinopel“ (Leipz. 1859); „Das Seminarium praeceptorum“ (Halle 1883); „Über das Wesen der Sitte“ (Heilbr. 1884); „Die Möglichkeit der Einheitsschule“ (Heft 1 der Vereinsschriften, Hannover 1887). Mit Polack gab er das Sammelwerk „Aus deutschen Lesebüchern“ (Gera 1884 ff.; darin von ihm Erläuterungen zu Klopstocks „Messias“, Goethes Lyrik, „Wegweiser durch die klassischen Schuldramen“ etc.), mit Richter, dann mit Meier: „Lehrproben und Lehrgänge“ (Halle 1885 ff.) heraus.

Frieb-Blumauer, Minona, Schauspielerin, starb 31. Juli 1886 in Berlin.

Friedberg, 1) Heinrich von, preuß. Justizminister, wurde von Kaiser Friedrich III., mit dem er seit langem befreundet war, gleich nach seiner Thronbesteigung im März 1888 durch Verleihung des Schwarzen Adlerordens ausgezeichnet und damit in den erblichen Adelstand erhoben. Im Januar 1889 erhielt er die erbetene Entlassung als Justizminister mit dein Titel und Rang eines Staatsministers; man brachte seinen Rücktritt mit dem Geffcken-Prozeß in Zusammenhang, dessen Einleitung F. nicht gebilligt habe. Sein Nachfolger wurde L. H. v. Schelling.

 Friedenau, Vorort von Berlin, im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Teltow, an der Berliner Ringbahn und der Linie Berlin-Magdeburg der Preußischen Staatsbahn, als Villenkolonie 1871 auf dem Boden des ehemaligen Rittergutes Deutsch-Wilmersdorf gegründet, 1875 zur Gemeinde erhoben, hat (1885) 2137 Einw.

 Friedländer 6) Karl, Mediziner, geboren zu Brieg, machte 1869 das Staatsexamen, war fünf Jahre in Straßburg Assistent der pathologisch-anatomischen Anstalt, seit 1879 Assistent am städtischen Krankenhaus Friedrichshain in Berlin, habilitierte sich an der Universität für pathologische Anatomie und wurde 1887 zum außerordentlichen Professor ernannt. Er lieferte Untersuchungen über lokale Tuberkulose, über den Lupus, über Epithelwucherungen und Krebs, über Herzhypertrophie, beschäftigte sich auch eingehend mit bakteriologischen Arbeiten und entdeckte 1883 den Mikrokokkus der Pneumonie. F. starb Mitte Mai 1887 in Meran. Er schrieb „Mikroskopische Technik“ (2. Aufl., Berl. 1884) und gab seit 1883 eine Halbmonatsschrift: „Die Fortschritte der Medizin“ (das.), heraus.

Friedrich, 8) Friedrich Wilhelm Ludwig, Großherzog von Baden, verlor, während er an das Krankenlager seines Schwagers, des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, nach San Remo gereist war, seinen zweiten Sohn, den Prinzen Ludwig, der am 23. Febr. 1888 in Freiburg an einer Lungenentzündung starb. Er stand der Kaiserin Augusta und dem Kaiser Friedrich III. in den schweren Tagen im Frühjahr 1888 treu zur Seite und bewirkte es, daß fast alle deutschen Fürsten bei der Eröffnung des Reichstags 25. Juni durch Kaiser Wilhelm II.zugegen waren. Wilhelm II. ernannte ihn 25. Juni zum Generalobersten der Kavallerie mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls.

11) Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. Ihm zu Ehren wurde 1889 das schlesische Leibkürassierregiment Nr. 1 Leibkürassierregiment Großer Kurfürst benannt. Vgl. v. Mülverstedt, Die brandenburgische Kriegsmacht unter dem Großen Kurfürsten (Magdeb. 1888).

13) Friedrich Wilhelm, Herzog von Braunschweig. Ihm wurde 16. Juni 1890 am 75. Jahrestag der Schlacht von Quatrebras in der Nähe der Stelle, wo er fiel, ein großes Denkmal errichtet. Auch wurde 1889 ihm zu Ehren das ostfriesische Infanterieregiment Nr. 78 Infanterieregiment Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig benannt.

23) Friedrich II., Landgraf von Hessen-Homburg, brandenburg. General der Kavallerie. Ihm zu Ehren wurde 1889 das 2. hessische Husarenregiment Nr. 14 Husarenregiment Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg genannt.

29) Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin. Da er als Befehlshaber preußischer Truppen in den Kriegen von 1866 und 1870/71 sowie als Generalinspekteur und Generaloberst sich um das preußische Heer große Verdienste erworben, wurde 1889 das 4. brandenburgische Infanterieregiment Nr. 24, dessen Chef er gewesen, Infanterieregiment Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin genannt.

49) Friedrich I., König von Preußen. Nach ihm ist 1889 das 4. ostpreußische Grenadierregiment Nr. 5 Grenadierregiment König Friedrich I. genannt worden, während das 2. ostpreußische Grenadierregiment den Namen König Friedrich Wilhelm I., das 3. ostpreußische Grenadierregiment Nr. 4 den Namen Grenadierregiment König Friedrich II. erhielt, das 1. schlesische Grenadierregiment Nr. 10 Grenadierregiment König Friedrich Wilhelm II. und das 1. brandenburgische Grenadierregiment Nr. 8 Leib-Grenadierregiment König Friedrich Wilhelm III. genannt wurden.

51) Friedrich II., der Große. Eine Ausgabe seiner „Musikalischen Werke“ veranstaltete Ph. Spitta (Leipz. 1889, 4 Bde.). Neuere Litteratur: Zeller, F. der Große als Philosoph (Berl. 1886); Koser, F. der Große als Kronprinz (Stuttg. 1886); Derselbe, König F. der Große (das. 1890); Suphan, Friedrichs des Großen Schrift über die deutsche Litteratur (Berl. 1888); Bona Meyer, Friedrichs des Großen pädagogische Schriften und Äußerungen (Langensalza 1888); Baumgart, Die Litteratur des In- und Auslandes über F. den Großen (Berl. 1886).

56) Friedrich Karl Nikolaus, Prinz von Preußen. Am 18. Jahrestag der Schlacht bei Vionville-Mars la Tour, 16. Aug. 1888, wurde ihm in Frankfurt a. O. ein Denkmal, ein Standbild des Prinzen

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 17. Bibliographisches Institut, Leipzig 1890, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b17_s0357.jpg&oldid=- (Version vom 18.5.2021)