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[Bl. 41a] Alun zu machen. Nym den alun steyn brenn Inn In eyme ofenn Also man kalck brentt 10 oder 12 stunt dann leig Inn In die lufft das es nit regen oder wasser zu falle Thu den kessel vol wassers vnd laiß es wohl ynn siedenn dann schöpff das cal. dar in vnd loiß 4 sten stettiges rürn mit höltzern schaufeln nit voln ½ stunt dann werffen sie den cal. mit den schaufeln hin auß vff ein leger das er wider trieff in kessel dieselbe ert ist nit mer nütz vnd dutt frischen cal. in das wasser in omni modo als vor ½ stunt Das dut man biß der alun am stiel der schaufeln begynnt ann zu hangen Dann schütten sie es Inn hültzen kandel vnd laissen es gen In casten sicut vidisti Dar Inn stett es vff 5 tag biß es sich an henckett, dann schöpff das wasser auß in ein ander casten oder In kessel Inn aller moß als vor.

Item so das wasser auß dem casten geschöpfft wurt So schöpf den grunt auch her auß wasch in vnd thu in yn den kessel vnd kere den casten schon vnd stoß dann den alun ab dem alun faß die weil er noch feucht ist Im korb vnd schweng in In einer thunn das er lauter werde vnd laiß in vertrieffen das selbe wasser ist auch gut in kessel.

Der kessel ist by 10 oder 12 schu weit hatt vnden einen kuppfern podem oben ist er auß gemacht mit gebacken steinen vnd cal.

Der kessel sind 4 So man einen auß lert das der ander warm sey daz mann nit müssig stee.

Der cal. zum kessel. Rc. cal. vi. temperiers mit cleinen sal vnd ziegel stein gestüp eyes weiß öle strichs an darnach über fare es mit öle.

Vitriol vom alun ze scheiden. Das thustu mit .... glü es vnd werff es dar Inn es zücht den vitriol an sich.

Salpeter ziehen. Grabe eine grube in ein ertrich vnd sege cal. vi. dar in zweiger finger dick vnd dan geprant stro üseln vnd ertrich eins schuhes dick dar auff vnd wider kalck vnd stro vnd ertrich als vor gieß dan alle tag harn dar auff über dry wochen so süde den salpeter dar von vnd fülle die grube wider auß als vor.

Nym kuwe mist prenn Inn In eyme hafenn verstopft Rede in durch ein tuch nym dann gut geschlempt aschen als vil nym dann gegossen sal als vil du es Inn eym wasser distelierst per viltrum mit dem wasser temperier den deig loß es dann dorren wann du sin dann darfft so feucht In als cappelln.

Leuter den leymen vff das reinst schlach in auff ein prott nym zu einer hoff schussel vol leymen 1 hant foul koln gestüp pflocken die reyn sin vnd saltz süde es mit einander etc.

Empfohlene Zitierweise:
Mittelalterliches Hausbuch. Bilderhandschrift des 15. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1887, Seite 29 (Edition von Bl. 41a). Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mittelalterliches_Hausbuch_1887_29.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)