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der Erdbeerklee Trifolium fragiferum L. neben dem Sumpf-Dreizack Triglochin palustre L. zu treffen. Am Fuße des Laubberges und des Schlechtenberges bei Westgartshausen blüht auf dolomitischem Kalkmergel die stengellose Eberwurz Carlina acaulis L. var. caulescens Lam. mit ihren großen, weißen, seidenglänzenden, sternförmigen Blumenkronen.

Auf Äckern erscheint noch vereinzelt das unächte Leinkraut Linaria spuria L. bei Goldbach und Oberspeltach, der schierlingsblättrige Reiherschnabel Erodium cicutarium Smith, auf einem Acker des Krekelbergs als Unkraut in Masse der aufrechtstehende Sauerklee Oxalis stricta L.; ferner zwei Seltenheiten: die schopfblättrige Muskathyazinthe Muscari comosum L. bei Bergbronn und der Acker-Ziest Stachis arvensis L. bei Honhardt; hier in einem Bache auch die Sumpf-Zanichellie Zanichellia palustris L.; bei Markertshofen das bunte Vergißmeinnicht Myosotis versicolor Pers.

Von den vielen blühenden Gewächsen, welche unsere Waldungen schmücken, halten sich mehr am Rande derselben meist unter schattigem Gebüsche auf: die schöne Bergflockenblume Centaurea montana L. in Menge an der Straße zwischen Alexandersreut und Weipertshofen und auf dem Burgberg, die Türkenbundlilie Lilium Martagon L., die Steinbeere Rubus saxatilis L., alle drei bei Birkelbach (auch im Jagstthal), die Einbeere Paris quadrifolia L. das prächtige Immenblatt Melittis Melisophyllum L. leider nur sehr spärlich bei Bergbronn, das Wiesenleinblatt Thesium pratense Ehrh. und das mittlere Leinblatt Thesium intermedium Schrad. bei Oberspeltach, die schwärzliche Rapunzel Phyteuma nigrum Sch. bei Beuerlbach und auf der Spitze des Burgbergs; außer den auch im Jagstthale vorkommenden verschiedenen Maiblumen-Arten noch die niedliche zweiblättrige Schattenblume Majanthemum bifolium Dec. bei Onolzheim, Neuhaus und auf der nördlichen Seite der Schönebürg.

Das weitaus größte Kontingent zu unserer Waldflora liefern die Kompositen; unter ihnen ist hervorzuheben: der weidenblättrige Alant Inula salicina L. an sonnigen Abhängen der Schönebürg, der purpurblühende Hasenlattich und der Mauerlattich Praenanthes purpurea L. und Lactuca muralis Less., ersterer häufig und letzterer bei Rechenberg; das hohlstängelige Habichtskraut Hieracium laevigatum Willd. bei der Fleckenbach-Mühle; an trockenen Heiden das Waldruhrkraut und das Himmelfahrtsblümlein Gnaphalium sylvaticum L., Gn. dioicum L.; an ausgehauenen Stellen das Wald-Greiskraut Senecio sylvaticus L. und der kanadische Baldgreis Erigeron canadensis L., der scharfe Baldgreis Erigeron acris L. bei Weipertshofen. Die Schmetterlingsblüthler reihen sich ihnen würdig an und stellen einige seltene Repräsentanten: so in jungem Gehölz südwestlich von der Schönebürg den blaßgelben und den rothen Klee Trifolium ochroleucum L. und Tr. rubens L., ersteren auch bei Weipertshofen und in Menge auf dem Burgberg, und den Waldklee Trifolium alpestre L. bei Westgartshausen und Neuhaus; vereinzelt am Fußweg zur Schönebürg und in Masse an der Straße nach Rechenberg die Waldplatterbse Lathyrus sylvestris L. mit ihrem breitgeflügelten Stengel; die knollige Walderbse und die schwarze Walderbse Orobus tuberosus L. und Orobus niger L. auf der Schönebürg; neben den überall häufigen Ginstern der Besenginster Sarothamnus vulgaris

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 053. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0053.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)