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Joh. Ludwig Hocker, geboren zu Lentersheim 1670, Lehrer an der Kadettenschule zu Ansbach, 1697 Feldprediger, 1703–22 Diakonus in Crailsheim, 1722–44 Prediger und Professor an der Fürstenschule zu Heilsbronn, † 1746, verfaßte eine ethica equestris, christadelige Sittenlehre, pastorale castrense Unterricht für Feldprediger 1697, den heilsbronner Antiquitätenschatz mit Supplem. 1731. 39, sowie eine werthvolle Selbstbiographie, herausgegeben von Heidenreich 1752. S. Medicus Gesch. der evgl. K. Bayerns S. 241. Muck Beiträge z. Gesch. des Kl. Heilsbronn, 237 ff.

Daniel Tobias Faber, Organist zu Cr., hat 1725 ein Clavichordium erfunden, das durchgehends bundfrei ist und durch verschiedene Maschinen sich dreimal verändern läßt, daß es 1. wie eine Laute, 2. wie ein ungedämpftes, 3. wie ein gedämpftes Glockenspiel klingt. Walter, Physikal. Lexikon Leipz. 1732, S. 235. Gerber Lexik. der Tonkünstler 1812 II. S. 63. F. ist der Stammvater des berühmten Bleistiftfabrikanten v. Faber in Nürnberg.

Georg Christoph Stellwag, Professor der Philosophie in Jena 1737 ff.

Joh. Ludwig Uhl, Professor jur. in Frankfurt an der Oder 174 . .

(Karl Mack, östr. Feldmarschall, der Ulm 1805 am 19. Okt. den Franzosen übergab, wenn auch nicht in Crailsheim geboren, so doch einer Crailsheimer Familie entstammend.)

Johann Karl v. Horlacher, preußischer Generaldivisionsarzt, geb. 26. März 1769, zuerst praktisch von seinem Vater Ge. Phil. Horlacher, einem sehr geschickten Wundarzt, ausgebildet, Unterarzt an dem Lazareth französischer Kriegsgefangener in Cr., studierte Medizin 1795–96 in Erlangen, 1796 f. in Berlin, bald Oberarzt. 1805 wissenschaftliche Reise in Deutschland, dann Feldzug 1805 als Oberstabsarzt, darauf im Hauptquartier zu Stralsund bei Blüchers Corps. Nach dem Frieden blieb H. bei Blücher, den er gründlich heilte, bis 1809, wurde dann Reg.-Arzt bei der Garde, in der er die Freiheitskriege mitmachte, wobei er sich das eiserne Kreuz erwarb. 1823 als Generaldivisionsarzt pensionirt, hochgeschätzt als Arzt am preußischen Hof, zog er sich nach Crailsheim zurück und machte das von ihm erworbene Rittergut Amlishagen OA. Gerabronn zu einem Familienfideikommiß. Er starb als Ehrensenior des Ordens vom eisernen Kreuz 29. März 1852 unverheirathet zu Crailsheim. Auch seine Brüder Heinrich, Medizinalrath in Ansbach, und Johann Balthasar, OAmtsarzt in Cr. 1806–1856, R. des Kron-Ordens, waren tüchtige Ärzte.

Georg Heinr. Merz, geb. 8. Aug. 1816, Diakonus in Neuenstadt 1846, Stadtpfarrer zu St. Catharina in Hall 1849, Dekan in Marbach 1863, Oberkonsistorialrath 1869, Prälat und Generalsuperintendent von Reutlingen 1873, Verfasser theologischer und kunstgeschichtlicher Schriften, Vorstand des Vereins für die christliche Kunst in der evang. Kirche Württembergs und Herausgeber des Christlichen Kunstblatts.

Dr. Emil Kull, als Sohn eines Schullehrers geb. 20. April 1824. † zu Stuttgart 3. Juli 1883 als Finanzrath und ord. Mitgl. des K. statistisch-topographischen Bureau.[ER 1]

Von Künstlern aus Crailsheim sind zu nennen: N., der 1456 einen Grabstein für Hans v. Absberg nach Spalt schuf (Bauamtsrechnung). 1467 Burkh. „Maler“ beim Schloß wohnhaft (Cr. Copialbuch).

Errata

  1. Absatz eingefügt. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0232.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)