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Martin Pfeifer Maler und Glaser (ib.) Andreas Embhardt 1480–1510 s. oben, Hans Neu der Steinmetz s. oben Bauernkrieg, † 1543 9. Juli. Meister Jörg Steinmetz 1526 (Bauamtsr.) Leonhardt Frank Diakonus, vir pius eruditus, musicus insignis, † 11. Febr. 1537, Kb. Lienhard Stahel Werkmeister der Stadt 1532 (Bauamtsr.) Marx Mair Architekt 1537 (Kb.). Leonhard Trump und Thomas Schöller, Erbauer der Gottesackerkirche, s. oben. B. Frobenius, Bruder des Stadtschreibers Joh. Frobenius, Bildhauer 1590 (Feierabd. 1879 N. 38.) N. Schromm Maler 1264 (Uffenheimer Nebenstunden 2, 701).


Kirchliches. Der Ursprung der Pfarrei Crailsheim liegt im Dunkeln. In den Urkunden über den Besitz des St. Moritzstiftes in Augsburg (s. oben S. 215) ist nur die Kirche zu Goldbach, aber nie die von Crailsheim erwähnt.

Nach den Chronisten bestand Crailsheim ursprünglich aus 8 Höfen, welche theils nach Tiefenbach theils nach Altenmünster eingepfarrt gewesen seien. Dagegen spricht aber, daß noch bis ins 16. Jahrhundert weit entfernte Orte, welche einst zur Herrschaft Lare (Lohr) gehörten, nach Crailsheim pfärrig waren, wie Oshalden, Käsbach, Schüttberg, Lohr. Wahrscheinlicher ist, daß Crailsheim, das sicher eine alte Taufkirche zu Johannes Baptista hatte und darum nach dem Herkommen Kapitelsitz war, eine alte selbständige Pfarrei ist, von der Roßfeld und Altenmünster, dieses wohl mit alter Kapelle, und Westgartshausen losgetrennt wurden, als Flügelau und Lohr Herrschaftssitze wurden, während Stift St. Moritz in Goldbach nur eine kleinere Kirche oder Kapelle baute. Als Bestandtheile der ursprünglichen Pfarrei Crailsheim dürften anzusehen sein: Auhof, Heldenmühle, Beuerlbach, Schwarzenhorb, Hohenberg, Wüstenau und Mariäkappel, ursprünglich Mergenbronn, Goldbach, Lickershausen mit dem abgetrennten Westgartshausen, Oshalden, Schüttberg, Käsbach, Lohr, Wegseß, Ofenbach, Wittau, Ingersheim, Onolzheim, wahrscheinlich Altenmünster und Roßfeld, Tiefenbach, Rüddern, Wolmershausen mit der Kapelle im Wischhart. M. Kappel mit Schwarzenhorb und Hohenberg wurde 1480 abgetrennt, Onolzheim durch die Reformation selbständig, Lickartshausen mit den jetzt zu Westgartshausen gehörigen Parzellen letzterem 1562 zugetheilt, Tiefenbach aber erst 1718 sammt Wolmershausen und Rüddern zur Pfarrei erhoben.

Urkundlich erscheint ein Pfarrer von Crailsheim zum ersten mal in der Zeit Bischof Alberts von Hohenlohe in Würzburg, 1345–72

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0233.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)