Seite:OACrailsheim0279.jpg

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Wolmershausischen Erben hatten noch 1732 einen Hintersassen. Die Hauptmasse des Ortes gehörte aber Brandenburg (7 Güter) und dem Kloster Anhausen, das nach und nach 12 Güter erwarb. Die Kapelle auf dem Burgberg kaufte 1483 den limpurgischen Lehenshof von Kun. Weidenhauser zu Wallhausen, den ihr Schenk Wilhelm gegen 10 fl. Leibgeding eignete, Cr. Kop.B. 1499 gaben die Heiligenpfleger dieß Gut, das „Handroß“ (Nebengut) war, an die neugestiftete Messe auf dem Burgberg ib. Auch Komburg hatte ein Lehengut, das Wilhelm Zicher (von Crailsheim) geeignet wurde, wofür er eine Hofrait zu Ingersheim zu Lehen machte, St.A. 1490 wurde wegen Streits mit dem Gaismüller eine Dorfordnung aufgerichtet. Dorfherren waren damals der Prior von Anhausen, der Kaplan zu Kirchberg, Philipp v. Wolmershausen, Amtmann von Lobenhausen und Vertreter seiner Familie, Jak. Lochinger, der Spital zu Crailsheim, die Kapelle auf dem Burgberg, die drei Städte und das Gotteshaus St. Kilian zu Gröningen. 1506 und 1553 wurde B. mit Lobenhausen wegen des Triebs auf dem Bernstein vertragen, St.A. 1512 wurde der Gemeinde gestattet, zu jedem Hof einen halben M. Wiese als Beunt einzufassen. Auf das Holz Hegenach hatte die Gemeinde 1357 ein Recht, von dem Holz bei Andenhausen gab sie 4 Pfd. Gült, W. F. 10, 110. 1

2. Bronnholzheim liegt an der Gronach 3 km östlich von Gröningen in einem grünen Wiesengrund. Die 41 Häuser des Weilers, mit Gärten umgeben, schaaren sich wie Kinder um die Mutter, um das Kirchlein, dessen Patron unbekannt ist (ob Margareta?) Der massige Ostthurm, welcher auf größere Dimensionen berechnet scheint, mit 4seitiger stumpfer Thurmspitze wurde 1709 abgenommen und mit 2 neuen Stockwerken versehen. Der Neubau hat die Inschrift J. C. B. (Joh. Chr. Buchart Pf.) 1709. Am alten Theil des Thurmes ist ein Mohrenkopf mit Turban (Morstein). Der Chor im Thurm hat spätgothisches Gurtengewölbe. Den Schlußstein bildet eine plumpe Engelsgestalt mit einem verstümmelten Wappenschild. Früher stand ein Flügelaltar, ähnlich dem in Marienkappel, im Chor, wurde aber 1860 an das germ. Museum in Nürnberg verkauft. Die Predella war 0,8 m hoch und 2,2 m lang und enthielt die Grablegung Christi mit 6 geschnitzten Holzfiguren. Die Thürflügel daran stellten auf der Innenseite Engel mit Weihkessel

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0279.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)