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ritter her jörg von bebenburg, dem got genedig sei, mit den Wappen Bebenburg, Gussen, Landau, Freiberg.

Der Thurm, ein Dachreiter, saß auf dem Chor. Die Verhältnisse waren schlank und streng, und heute noch steigt das schmale verschont gebliebene Mauerstück voll ungewohnter Hoheit über dem Ackerland auf. An die Kirche stieß südwestlich das Konventhaus, dann kam die Wohnung des Priors, gegen Norden lagen die Ökonomiegebäude. In der Mitte der Klostergebäude und Gärten, welche mit einer Mauer umgeben waren, lag der sog. Badsee. Im Jahr 1700 standen von den Gebäuden noch die Kirche, das Konventhaus, das Vogthaus (Priorat) und die Ökonomiegebäude (Akten des Kam.-Amts Roth a. See).

Anhausen hieß früher Andenhausen (Haus eines Anto) und war ein Weiler, der zur Pfarrei Gröningen gehörte. Der Zehnte auf A. Markung war hohenlohisches Lehen. Denselben hatte um 1345–50 Elsbeth, die Tochter Heinz v. Morstein, H. Arch. 1, 342. Es stand dort eine Kapelle U. L. F., welcher 1344 Ulrich v. Hohenlohe-Brauneck Sonnt. v. Kath. 1 Pfd. Hellergeld aus Heinrich Krusen Gut zu Wallhausen schenkte. Reg. boic. 8, 27. Daß die Kapelle 1357 von Bischof Lupold von Bebenburg erbaut worden sei, dafür gibt das Anhauser Diplomatar keinen Anhalt, auch sonst fehlt jeder urkundliche Beweis dafür. Bei der Kapelle wohnte 1359 ein Einsiedler Bruder Konrad, „der do wohnend ist“, der Pfleger und Stifter der Kapelle, 1389 Bruder Marquard, (Anhauser Diplomatar auf dem Kreisarch. Nürnberg). 1360 1. Dez. wurde die Kapelle durch Bischof Albrecht von Würzburg mit Gutheißung des Patrons von Gröningen, Heinz Ernst von Crailsheim, und des Pfarrers Arnold von der Gröninger Kirche getrennt und für den Gottesdienst des Weilers Andenhausen bestimmt. Usserm. Ep. Wirceb. cod. Nr. 85.

Die Gotteshausmeister und besonders Bruder Konrad wußten für die Kapelle ansehnliche Erwerbungen zu machen, wobei sie besonders von dem Freund und Patron der Kapelle Herdegen v. Hornburg unterstützt wurden, nemlich 1359 9 Sch. 10 Pfd. Gült zu Regelshagen und Lendsiedel von Ulrich v. Hohenlohe, 1363 U. L. F. Kerzweihe einen Theil des Kirchsatzes zu Wallhausen von Reinbot v. Wolmershausen (1357 von Lupold von Klingenfels erkauft), 3 Güter zu Wallhausen, nämlich 1367 eines von Kraft Weidner und Thutich ux., ebenso 1386 eines und 1389 Diemolsgut von Hochbrand von Hornburg und Barb.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0286.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)