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Alte Wege sind der Heuweg im Wald Hahnenberg und der Postweg im Wald Kammerforst, welche im Westen der Markung zusammenstoßen. Auf dem Postweg soll der Haller Amtsbote von Hall nach Honhardt gegangen sein.

Gründelhardt, richtiger Grindelhart, vom Volk Grindert gesprochen, entspricht nach Buck Flur-N. B. dem schweizerischen Grindelwald und ist der durch Riegel und Balken abgesperrte Bannwald. Der Ort gehörte wahrscheinlich zum Besitz der Herren von Lobenhausen, später der Grafen v. Flügelau. 1306 erscheint ein Hermann Grundelhart W. F. 10, 118 und 1346 Walter Grindelhart, als Bürger zu Dinkelsbühl, welcher von Marquard v. Burleswag und den Gebrüdern von Sulzbach ihre Habe zu Gumpenweiler erwarb. Reg. boic. 8, 83.

Später findet sich das Geschlecht der Herrn von Kirchberg hier begütert. 1377 verkauften Cunz von Kirchberg und Catharina s. Hausfrau die Hälfte am Gericht und Kirchsatz zu Gr., See, Mühle und Hof zu Stetten, einen Hof und Lehen zu Niederspeltach mit einem Theil des Sees, Äcker zu Appensee, den halben Burgstall zu Griffenberg sammt Vorhof an Kraft und Götz von Hohenlohe um 3400 fl. Öhr. Arch. 1387 verkaufte aber Ulrich von Hohenlohe seine Eigenleute zu Gr. wieder. (St.A. an wen?) 1404 bekam Cunz von Kirchberg den Besitz Fritzen von Kirchberg zu Gr. Nach dem Aussterben der Herrn von Kirchberg um 1465 kam ihr Besitz wahrscheinlich an die Herrn von Vellberg, welche Gr. zu Anfang des 16. Jahrhunderts besaßen. Wilh. von Vellberg, der sich mit seinen Verwandten nicht vertragen konnte, zog nach Gr. und lebte dort lange. Zum Verdruß seiner Verwandten gab er dem Markgrafen halb Gründelhart, das Gericht und die Schäferei, den See zu Banzenweiler mit den Gütern dabei, einen Hof und See zu Steineheck (Steinehaig), Güter zu Stetten, einen Hof zu Waldbuch, 2 zu Helmshofen (s. Hellmannshofen), 4 Güter zu Speltach u. A. zu Lehen. St.A. Nach dem Aussterben der Vellberger 1592 fielen die von Wilhelm aufgetragenen Lehen an Brandenburg, der allodiale Theil wurde mit Vellberg 1593 von Hall erkauft, so daß sich fortan Brandenburg und Hall in die Herrschaft theilten. Es gab ein hällisches und markgräfliches Wirthshaus. 1561 wurde eine Gemeindeordnung erlassen.

Im dreißigjährigen Krieg hatte der Ort mit der Umgebung viel zu leiden. 1638 den 12. Dez. wurde der 80jährige Pf. Mich. Baumann, der eben auf einem Filial einem Kranken die

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0296.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)