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betrieben. Ferkel werden viel nach Crailsheim und Ellwangen abgesetzt. Fette Schweine werden zur Hälfte verkauft, die übrigen ins Haus geschlachtet. Die Bienenzucht ist im Zunehmen. Das Fischrecht in den Bächen gehört dem Spital in Hall, das in der Jagst der Realgemeinde Steinbach. Der Ertrag ist gering. Die Stiftung besitzt 4965 M. Kapital, darunter 572 M. 58 Pf. ansbachische Stiftung für Armen- und Schulzwecke. Stiftung für kirchliche Geräthe 478 M. 57 Pf. Die Almosenpflege hat 13.350 M. Kapital, darunter 500 M. für verschämte Hausarme.

Alterthümer. Auf dem Sandberg südöstlich von Honhardt ist der Wachwasen, eine Schanze mit Resten von Gräben, welche die Spitze eines Bergrückens nach Westen abschließen. Über die Hochwart nahe bei der Markung Steinbach, einem kleinen mit Wall umgebenen Kessel s. Stimpfach. An abgegangene Niederlassungen erinnert die Hofstatt zwischen Hirschhof und der Fleckenbacher Mühle, die Häusleswiesen bei Steinbach, die Hofflur beim Ipshof, die Hofäcker bei Unter-Speltach, auf dessen Markung hart an der Grenze gegen Stetten man Gemäuer und eine Treppe fand. Die Zahl der abgegangenen Höfe um Honhardt ist ungewöhnlich groß, nur ist ihre Lage schwer sicher zu bestimmen, einzelne werden bei der willkürlichen Zerreißung des alten Gemeindebezirks durch die Organisation zu Anfang des Jahrhunderts im OA. Ellwangen Gemeindebezirk Rosenberg zu suchen sein. Das hohenlohische Gültbuch nennt Altauwe (auf der Flur Altich? bei Appensee), zum Birenbücher, zum Dreschel, zum Glaser (1413), zum Habsbechen, zum Klemen, zum Knür[ER 1], zum Ronenberg (Ronbühl, Flur bei Appensee), zum Ruhen, vielleicht Raueburg = Schüsselhof OA. Ellwangen, Steckech bei den Stöckersäckern an der Schimmelsägmühle oder auf den Stöckerswiesen bei Sandhof, zum Walzen (die Walzensägmühle oder Spitzenmühle, OA. Ellwangen?). Auf der Markung U.-Speltach ist der Schelmenbuck und der Sonnenberg. Ein Vertrag von 1580 nennt noch den Hof Folmar und zum Bruckner. Der Buchenhof und Nusaz lagen schon 1357 wüste.

Von eigenthümlichen Flurnamen seien erwähnt: Aucht, Ausgab, Beilstein (App.) und Belzeck, Bizig, Bollei, Buzenberg, Dazen, Deiäcker, Fastnacht (Steinb.), Eidhölzle, Ehewiesen, Eulengeschrei (Eckar.), Haarbach (Wald am Bach), Katzenwiesen, Krebslache, Läusgasse (Mainkl.), Matzenroth, Meißersfeld, Schertelberg, Schuhkopf, Schwabenberg, Schwindhalde, Seumlesbrunnen, Weinberg (Hon.), Weißenstein (Mainkl.), Zieltäcker (Eck.), Steinkreuze stehen am östlichen Ende von Honhardt 4 neben einander, darunter eines mit dem Zeichen M, eines auf dem Sandberg und eines am Imberger See beim Sandhof.

Honhardt, alt Hohenhard, vom Volk gesprochen Hôərt, „der hohe Wald“, ist wahrscheinlich eigentlich Bezeichnung des Bezirks, der seinen politischen und kirchlichen Mittelpunkt da hatte, wo der jetzige Ort H. steht. Die früheste Nachricht für die ganze

Errata

  1. S. 308 Z. 25 Altich. Z. 26 Knür. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0308.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)