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veräußerte es aber mit Gericht und Geleit alsbald wieder an Hans Schlez und Heinrich Keck um 1500 fl. Gold. Bald waren die Schleze die einzigen Inhaber. 1413 erwarb Rudolf v. Bebenburg von Konrad, Hans und Elisabeth Schlez, Witwe Albr. v. Rinderbach, Honh. um 3000 fl., W. F. 1852, 137. Nach dessen Tod soll H. an Kath. v. Kirchberg gekommen sein, welche es ihren Stiefgeschwistern v. Bebenburg überließ (B.). In der heftigen Fehde zwischen Hall und Konr. v. Bebenburg eroberte Hall 1444 Honh. und zerstörte die Burg, mußte aber 1446 Entschädigung zahlen, Stäl. 3, 464. 1446 verkauften Georg, Konrad und Lupold v. Bebenburg ihren Besitz zu Honh. an Hall für 3500 fl., welches denselben dem Spital überließ, der immer weitere Erwerbungen machte, ganz besonders große Wälder, 1495 Schmidsberg, 1502 Grunbergshalde, 1507 Imberg, 1563 Haarbach kaufte. (Kurze Gesch. des Spitals.)

1548 wollten Wolf v. Vellberg und Sebast. Geyer von Goldbach H. von Hall erkaufen (B.). 1677 ließ H. das Schlößlein mit Pallisaden bewehren „zu der Unterthanen diensamen Flucht“ (B.). Hall hatte im ganzen 36 Unterthanen. Neben Hall hatte Dinkelsbühl Rechte und Güter in H. 1387 stiftete Sifrid Berlin, seine Gattin Agnes und sein Sohn Ulrich zu Dk. an St. Leonhardsaltar außerhalb der Stadt ein Gut zu H. und ein Lehen zu Ofenbach etc., Steich. 3, 295. 1527 kaufte das reiche Almosen 2 fl. Gült von Mich. Schielant, 1534 dessen ganzes Gut und 1546 von Hans Schielant dessen neugebautes Gut, Dk. A. 1732 besaß Dinkelsbühl 4 Unterthanen, 6 Unterthanen standen dem Stift Möckmühl zu, s. unten Kirchliches. 1446 aber verkaufte Propst Joh. von Kannenburg und das Kapitel die Stiftsgüter zu H. und Jagstheim an die Kirche zu H. für 257 fl. Brandenburg hatte nur einen unmittelbaren Unterthanen, aber die hohe Obrigkeit ganz und Kirchweihschutz und Gemeinherrschaft mit Hall gleichgetheilt. Als Preußen die Markgrafschaft Ansbach bekam, unterwarf es Honhardt ganz seiner Obrigkeit. Mit Hall kam Honhardt an Württemberg.

Zu H. wurde am 5. August 1668 als der Sohn des dortigen hällischen Pflegers Peter Ludwig und der Elis. Ros. Engelhardt geboren Johann Peter Ludwig, oder, wie er sich später schrieb, v. Ludewig, Professor der Philosophie zu Wittenberg 1689–92, zu Halle 1692–1743, Kanzler der Universität, tüchtiger Historiker.

Als Fähnrich der Haller Bauern im Bauernkrieg 1525

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0310.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)