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In der Nähe von Unter-Speltach ist der sog. gründische Brunnen, von angeblicher Unergründlichkeit, eine von der Sage viel in Anspruch genommene Örtlichkeit S. 115.

Von den Grafen von Flügelau kam U.-Speltach an die Grafen von Hohenlohe. Um 1360 hat Berthold Schletz den Geswindenhof dort als hohenl. Lehen, H. Arch. 1, 348. Zwei Theile des Zehntens hatte 1409 Kunz v. Kirchberg, 1453 Jörg, 1481 Wilh. v. Vellberg. Wilhelm II. von Vellberg verkaufte diesen hohenlohischen Lehenzehnten an seinen Schwiegersohn Hans Wolf v. Rechberg 1530, St.A. 1494 kaufte Ernfried von Vellberg ein Gut zu U.-Sp. von Simon von Stetten. 1501 Marg. v. Ahelfingen, We. Wilhelms v. Vellberg stiftete ein Gut zu U.-Sp. an den Heiligen zu Stöckenburg. Die Vellbergischen Besitzungen kamen sämmtlich an Hall, St.A.

Auch der Spital zu Dinkelsbühl hatte Güter zu U.-Sp., wovon er 1451 3 verkaufte an Hans Steinbach und Hans Chummann zu Jagstheim, Dinkelsb. Arch. Von 1558–68 erwarb Joh. Schwertfüer, Bürgermeister zu Dinkelsbühl ansehnlichen Besitz in U.-Sp. 1732 hatte Hall 9, Dinkelsbühl 2, Brandenburg 1 Unterthanen.

1632 19. Sept. wurde ein Mann von U.-Speltach im Forst von 5 Reitern erschossen, Kb., s. auch Honhardt.

21. Vorder-Uhlberg, ein Weiler mit 16 Häusern am Rand eines waldigen Bergzuges südwestlich von Honhardt, hochgelegen, hieß früher gemeinschaftlich mit Hinter-Uhlberg – Ulenberg, Berg eines Ulrich. Es ist daher schwer zu unterscheiden, wohin die wenigen geschichtlichen Data gehören. 1451 verkaufte Kraft von Enslingen Güter und Gülten zu Uhlberg an Mich. Völker, Pfarrer zu Rossefeld und Mich. (?) Völker, Kastner zu Crailsheim (Weiteres s. Mainkling), 1489 aber seine Güter und Gülten zu Vorder-Uhlberg an Leonh. Buk zu Hohenberg, welche dieser 1496 an die St. Wolfgangskapelle zu Ellwangen abtrat, St.A. 1461 hatte Heinrich Stettner v. Haltmarstetten mit dem Schloß Thannenburg Ellwanger Lehen zu Vln, Vlnberg, welche sein Sohn Anton 1472 an Ellwangen mit dem ganzen Amt Thannenburg verkaufte, St.A. 1577 begehrten die Uhlberger den Trieb auf dem Holz Scheester, ib. Im 18. Jahrh. gehörte Hinter-Uhlberg ganz in das Ellwanger Amt Thannenburg und in die Pfarrei Bühlerthann, von Vorder-Uhlberg aber war 1 Hof ellwangisch, 8 Unterthanen hällisch.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0321.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)