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früher eine Kapelle gewesen sein, wofür die dicken Mauern sprechen. Ein Neubau steht bevor. Ein Armenhaus besteht.

Das Trinkwasser ist frisch, aber schlecht mit bitterem salzigem Geschmack, weil gipshaltig, und zum Waschen und Kochen nicht zu benützen. Der Kochbrunnen 0,5 km vom Ort enthält etwas besseres Wasser. Es sind 12 Schöpfbrunnen, 14 Pumpbrunnen vorhanden.

Die Stiftung besitzt einen Grundstock von 3700 M. An Armenstiftungen sind Grundstücke von Stephan Hager, Michael Grub, Pfarrer Widmann und Andern, sowie 585 M. von Marg. Otterbach legirt. Letztere vermachte auch 200 M. deren Zins am Kirchweihmontag der ledigen Jugend auszutheilen ist.

Östlich von Altenmünster befinden sich die Horaffenäcker. Sonst sind an Flurnamen zu bemerken: Wasserstall (sumpfige Wiesen), Luppert, Glockenacker, Schorren.

Altenmünster gehörte zum Besitz der Grafen von Flügelau und kam nach deren Aussterben an die Grafen von Hohenlohe und nach kurzem Zwischenbesitz der Landgrafen von Leuchtenberg an die Markgrafen von Brandenburg, s. Crailsheim.

1383 erwarb Ulrich von Hohenlohe eine Hube zu A. von Konz Mülich, Schultheiß zu Crailsheim. ca. 1350 hat Konr. von Likartshausen 21/2 Pfd. Gült zu A. als hohenlohisches Lehen, H. Arch. 1, 337. Ein Theil des Zehnten war helfensteinisches Lehen. 1425 eignet ihn Fr. von Helfenstein an Fritz v. Lickartshausen, der ihn an Wilh. v. Wildenholz, Weihbischof von Augsburg, und dieser an Friedr. von Ellrichshausen verkauft, St.A.

Außerdem waren die Herren von Ellrichshausen und die Herren von Vellberg begütert. 1427 verkaufte Heinrich von Ellrichshausen eine Hofstatt und Güter an die Kirchenpflege. Konrad von Vellberg gab 1342 eine Hube an das ewige Licht (Cr. Urk.). 1513 kaufen Jörg von Vellberg und Wolf von Gültlingen, Vormünder der Kinder des † Jörg v. Vellberg, 1 fl. Gült von Veit Goppolt zu Altenmünster, St.A. 1393 verkauft auch Rud. Eberhart eine Hube zu A. an Konz Sleyr. Wahrscheinlich hatte er dieselbe von seiner Mutter Anna von Schwabsberg geerbt (Cr. Urk.).

Die Kirche zu A. erwarb Güter von Fisch Kunz B. zu Cr. auf dem Flach 1427 und von Hans Utz zu A., 1619 beim Kochbrunnen, die Kapelle auf dem Burgberg 1502 von Peter Gruber zu Cr. Der Spital zu Cr. 1404 von Appel Regensburger,

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0337.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)