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Cleonrode, ein Weiler auf der Flur Kläret beim schwarzen See. Cleonrode ist wahrscheinlich die Rodung eines Hleo, vgl. Glehuntare Baumann Gaugrafsch. S. 114. 1331 19. Dez. verkauften Heinrich Goltbach und Irmengart seine Hausfrau ihren Hof zu Clerod an den Spital zu Dinkelsbühl. Bürgen Konr. Ruhenbuch, Friedr. Zähe v. Jagesheim, Ekkehart a. Lore., Dk.A. Weiteres s. oben.


13. Matzenbach,
Gem. II. Kl. mit 803 Einw. 1. Matzenbach, Dorf, 534 Einw., wor. 179 Ev.; 2. Fichtenhof, Weiler, 49 Einw., wor. 34 Ev.; 3. Gunzach, Weiler, 70 Einw., wor. 43 Ev.; 4. Hahnenberg, Hof, 15 Einw., wor. 12 Ev.; 5. Krettenbach, 117 Einw., wor. 104 Ev.; 6. Melbersmühl, Haus, 3 Ev.; 7. Neuhaus, Haus, 7 Ev.; 8. Spitzenmühle, Haus, 8 Ev. Parz. 1, 3–8 kath. Fil. von Unter-Deufstetten, Parz. 2 von Stimpfach; Parz. 1, 3, 4, 6, 7, 8 ev. Fil. von Wildenstein, Parz. 2, 5 von Rechenberg.

Matzenbach liegt in einem grünen Thälchen auf der Wasserscheide zwischen Jagst und Wörnitz, rings umgeben von Tannenwäldern. Die saubern Häuser mit kleinen Gärten vor der Thüre und Blumenbrettern vor den Fenstern, freundlich getüncht und mit gemalten Läden, sind zum größeren Theil einstockig, doch finden sich auch größere Bauernhäuser. Der ganze Eindruck, den der Ort auf den Besucher macht, ist ein völlig anderer als die Vorstellung, welche der Name „Matzenbach“ von dem Ort zu erzeugen pflegt. Mitten im Ort stand früher das ziemlich weitläufig gebaute Schloß der Senfte v. Sulburg, „eine ziemlich adelige Behausung“ (Ludw. Staatsarch.). Das Wirthshaus zum Phönix und das Haus des Gust. Fuchs gehörten dazu, dazwischen stand ein Thurm mit Wendeltreppe. Ein südlicher viereckiger Eckthurm ist noch erhalten. In demselben befinden sich die Uhr und 2 Glocken, die größere mit der Inschrift: „Gegossen 1879 auf Kosten der Einwohner in Matzenbach beider Konfessionen von C. Kirchdörfer in Hall“, die kleinere: „C. König in Langenburg hat mich gegossen im Jahr 1858“. Diese Glocke wurde 1856 aus einer Kollekte gestiftet.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0381.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)