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Das Besetzungsrecht hatten die Füchse von Dornheim. 1699 von Albrecht Friedrich v. Ellrichshausen restaurirt, wurde sie wegen Baufälligkeit um 1850 abgebrochen. Von den Grabsteinen sind im ehemaligen Amthause der Herrn v. Ellrichshausen noch 2 erhalten mit der Inschrift: Anno 1604 den 3. Mai verschied in Got Christoph Heinrich Fuchs v. Dornheim, des Selen Got der allmechtig gnedig und barmherzig sein woll, Amen. Mit den Wappen Fuchs und 4 Würfel, Fuchs und Hirschhorn. 2) Anno domini 1606 den 11. Februar verschied Johanne Kunigunde Fuchsin von Dornheim ires Alters 28 Wochen 7 Tag. Deren Seelen Gott genedig sein wolle. Amen. Von den beiden Glocken ist noch eine im Hause des Anwalts mit der Inschrift: Anna (sic) domini – kaft mich Jörg Hochstetter. Jahreszahl ist nicht gegossen. 1

Neidenfels, Nidenfels 1391, der untere Fels, die Niederburg im Gegensatz zu der Hochburg Burleswagen, erscheint erstmals um 1380/90 in den Urkunden als Sitz Hartmut Fuchsen von Dornheim, der bisher auf Burleswagen saß und wahrscheinlich das Schloß Neidenfels baute vgl. Reg. boic. 10, 279. 1394 verzichtete dieser Hartmut Fuchs von Dornheim Ritter zu Nydenfels gegen Stift Ellwangen Namens der Herrschaft Hohenlohe auf Losungsansprüche wegen verkaufter Güter (wo? zu Hochtänn?) St.A. Neidenfels, das in den Burgfrieden von Burleswag einbegriffen war, blieb im Besitze der Füchse von Dornheim bis 1622, in welchem Jahr es Hans Konrad v. Wolmershausen erkaufte. Seine Tochter Sophie, vermählt 1637 mit Joh. Friedr. v. Ellrichshausen, brachte Neidenfels mit dem Kirchsatz zu Satteldorf an die Herrn v. Ellrichshausen. Eberh. Wilh. Friedrich v. Ellrichshausen verkaufte Neidenfels 1788 an den Freiherrn Julius v. Soden zu Sassenfahrt um 72.000 fl., bei dessen 1790 in den Grafenstand erhobener Familie es geblieben ist. Neidenfels wurde öfters von Wolkenbruch heimgesucht, 1655 nahm das Wasser eine Scheune mit. 1702 11. August brachte ein nächtlicher Wolkenbruch Hagel, der alte See bei Satteldorf durchbrach die Dämme und stürzte ins Sumbachthal, riß 2 Häuser weg, sowie die halbe Schloßbrücke, 2 herrschaftliche Kutscher, welche noch über die Brücke wollten, ertranken. Beinahe wäre das Schloß sammt der Edelfamilie von den wüthenden Wogen weggerissen worden, mit Mühe und Noth konnte sie sich noch auf einen Felsen retten, wo sie unter freiem Himmel mitten in den brausenden Wogen bleiben mußte, während Hagel und

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 438. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0438.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)