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Blitze niederfielen. Kb. 1675 ertrank am 30. Juni Joh. Friedr. von Ellrichshausen der jüngere und sein Freund Eberhard Adler, (s. Rudolfsberg) mit einem Kutscher im Jagstwag.

7. Neumühle unterhalb der felsigen Spitze der Neisel an der Jagst, 3 km westlich von Satteldorf, gehörte den Herren v. Wolmershausen, und fiel nach Christoph Albrechts v. Wolmershausen Tode an dessen Tochter Juliane Sidonie v. Clengel; nach Albrecht August v. Clengels Tod kam sie an die Herren vom Holtz auf Amlishagen und aus deren Debitmasse an den preußischen Generalarzt von Horlacher und dessen Erben auf Amlishagen. S. OA.B. Gerab. S. 107 ff.

8. Sattelweiler, ein erst seit dem vorigen Jahrhundert um die Sägmühle am Ansatz der tiefen Sumbachklinge entstandener kleiner Weiler, nahe der Station Satteldorf, mit 17 unansehnlichen Häusern, 1 km nordwestlich von Satteldorf. 1725 stand dort die Seemühle, welche am 6/7. Sept. abbrannte. Kb. Sie gehörte zum Wolmershausischen Erbe der Herren vom Holtz, die allmählich weitere Unterthanen dort ansiedelten s. auch Neidenfels. Das sog. Sattelhaus zwischen dem Stationsgebäude und Satteldorf am Sattelberg ist ein ehemaliges v. Wolmershausisches Fischhaus und erscheint um 1590 in den Kb.

Von den abgegangenen Orten läßt sich urkundlich feststellen:

1. Kenbach lag im Thal des Künbach hinter Beurlbach. 1248 hatte Kloster Komburg hier Besitz, W. U. 4, 182. Es gehörte 1357 zu den hohenlohischen Lehen. Den 1/2 Zehnten dort hatte 1420–30 Wiprecht v. Wolmershausen von Hohenlohe zu Lehen, verkaufte ihn aber an Joh. Keppner, Dekan zu Dinkelsbühl, der ihn aber 1432 wieder an Friedrich v. Wolmershausen gab. W. Vierteljh. 1881, 76.

2. Reinbottenhausen (wohl Reinbot v. Wolmershausen oder Reinbot Streckfuß ursprünglich gehörig), südöstlich von Satteldorf auf der Flur Ramettenhausen war gräflich Castellsches Lehen. 1432 verkaufte Marg. von Neuenstein, Jörg Lankwarters Witwe, an die Gebrüder Fuchs mit ihrem Theil an Burleswagen auch Reinbottenhausen, diese 1440 ihre Wiesen zu Reinbottenhausen, „die Hofstatt“ genannt, an Hans von Wolmershausen, welcher sie 1447 an seinen Vetter Fritz veräußerte, dieser erwarb 1/3 des Hofes zu R. noch 1454 v. Lupold von Wolmershausen, Amlish. Arch.; Vierteljh. 1881, 77.

3. Stengelshof auf dem Stengelberg, jener Landzunge, welche der Neisel von Osten her entsprechend, von Westen her dem Jagstlauf einen Riegel vorschiebt, gerade Burleswagen und Neidenfels gegenüber. 1345 wurde Hartmut Fuchs sammt Burleswagen mit diesem Hof von Hohenlohe belehnt, Öhr. Arch. Später erscheint er nicht mehr.

Schwer festzustellen ist, ob der Hof „Bingarten“ oder Bingärtlein, der östlich von Beuerlbach lag, noch zur Markung Satteldorf oder zur Markung Ellrichshausen gehörte.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 439. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0439.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)