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1370 stiftete Gr. Kraft v. Hohenlohe einen Hof zu Tr. an die neue Kapelle zu Öhringen W. F. 7, 67. Der Ort selbst kam 1395 an den Landgrafen Joh. v. Leuchtenberg, der ihn mit Lobenhausen an die Burggrafen Johann und Friedrich v. Nürnberg verkaufte. Fortan blieb Triensbach bei der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach bis 1792, wurde in diesem Jahr preußisch, 1806 bayrisch, 1810 württembergisch. Von ritterlichen Herren hatten die Herren von Crailsheim Güter und Rechte in Triensbach. 1410 kaufte Wilh. v. Crailsheim Güter zu Tr. von Elisabeth Strekfuß W. F. 10, 11. 1456 ertauschte Wilh. von Crailsheim 2 Güter zu „Trensbach“ gegen den Hambachshof bei Gröningen vom Kloster Anhausen. Erkb. Urk. 1490 verkaufte Sus. v. Crailsheim ihre Güter zu Tr. an ihren Bruder Schwan. 1520 kaufte Kaspar von Crailsheim ein Gut v. Hans Barth. u. Hieronymus v. Vellberg, wahrscheinlich dasselbe, das Haug von Vellberg 1401 von Walter Kathemann gekauft, Nürnb. A. Die Kapelle U. L. Fr. auf dem Burgberg erhielt 1487 ein Gut von Fritz Schmid gestiftet, Cr. Urk. Die Gemeinde Tr. hatte manchen Streit mit den Herrn von Crailsheim, 1459 im das Erlachsholz, das Hans v. Cr. zugesprochen wurde, 1493 um Trieb, Hut und Weide auf Heinkenbusch, Morgenbühl und Reußenberg vor dem kaiserl. Landgericht, 1496 vor Markgraf Friedrich wegen des Erlachsholz, Reinwasen und Reussenberg. 1497 nahm sich Wilh. v. Bebenburg der Gemeinde an, welcher Schwan v. Crailsheim vielfach Unrecht thue, Cr. Urk. Bei einem Streit um das Erlachsholz, das 1529 vom Markgrafen der Gemeinde zugesprochen wurde, hatten die Triensbacher einem Unterthanen Casp. v. Crailsheim Walter Hubmann v. Lendsiedel, in Weilersholz eine Sperrkette genommen und mußten deßwegen die Prozeßkosten bezahlen, Cr. Urk. 1539 wurde Triensbach und Rüddern wegen des Triebs in den Eulenwiesen vertragen, Cr. Reg. 1555 war große Unordnung im Ort, viele Uneinigkeit, Gemeindeschulden, Verkauf des Gemeindeholzes, Verschlechterung der Gemeinderechte, „überflüssiges“ Vertrinken, daher die Ganerben eine Gemeindeordnung festsetzten. 1589 erkaufte die Gemeinde von den Herren v. Crailsheim ihren Wald zu Triensbach, den Morgen zu 5 fl. (Erk. Urk.). Im 30jährigen Krieg finden sich 1631 und 18. Okt. 1636 Soldaten in Triensbach. Die Pest raffte im Jahr 1634 120 Personen hin. 1875 4. Juli legte der Blitz zwei Häuser und Scheunen in Asche.


Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 464. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0464.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)