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Fronhofen bayr. Landgericht Höchstädt, Augsb. 3, 917. Indes geben wir hier, da Manches doch auf die Umgegend von Deufstetten weist, z. B. der Name Herbrand vgl. Kreßberg und Steinbach 1382, die Notizen Keßlers (Oett. Kollekt.) über die Herren von Teufstetten, welche in den Oettingischen Lehensakten erscheinen. 1363 wird Herbrand v. Stein gen. von Tuifstetten belehnt, 1374 Joh. v. Teufstetten, 1382 Herbrand, 1382 Fritz belehnt mit einem Hof zu Teufstetten und 1 Lehen zu Steinbach (am Wald?) Von der Dinkelsbühler Familie Doner (Prozeßakten v. 1579 St.A.) war Unter-Deufstetten an Seb. Buchmüller v. Pfahlheim gekommen. 1500 ist Klaus Buchmüller im Besitz des Ortes, aber 1545 Ursula Drechsel, Witwe des Hans Drechsel, Bürgermeisters zu Dinkelsbühl, der Grund und Boden auf dem Mühlenbuck, Wald und Mahl- und Sägmühle ca. 1544 gekauft hatte (St.A), baute ein neues Haus auf dem Mühlenbuck. Das Gericht auf der Gasse und in der Gemeinde hatte Heinr. Steinhäuser zu Rechenberg sammt dem Hirtenstab von Ellwangen zu Lehen. 1

1559 10. April sammelten sich Nachts in Rechenberg 300–400 Mann zu Fuß und 30 zu Roß, ellwangische und rechenbergische Unterthanen, welche nach Unter-Deufstetten zogen und das Haus der Drechsel auf dem Mühlenbuck einrissen, weil der Gemeinde Trieb und Hut dadurch verkürzt werde. Darüber klagten 1560 die Drechsel, Walter, pfalzgräflicher Kanzler, 1579 geadelt, Peter, Stadtammann zu Dinkelsbühl, Johann Melchior, Dr. jur. und Kammergerichtsadvokat, 1556 14. April von Kaiser Karl V. zu Brüssel geadelt. 1576 mußte Ellwangen, da die Drechsel bewiesen, daß sie Unter-Deufstetten für freieigen gekauft haben, an Peter Drechsel 45 fl. und 31 Stämme Holz zum Wiederaufbau des Hauses geben, St.A. Den Drechsel machte der benachbarte Adel das Leben sauer. 1550 protestirt der Rath zu Dinkelsbühl, daß die Unterthanen der Ursula Steinhäuser, Jakobs We. zu Rechenberg, in das gehegte Harzholz der Ursula Drechsel treiben, 1579 streitet Peter Drechsel mit dem Vogt von Ellenberg um den Kirchweihschutz zu Deufstetten und über die Errichtung von Erbgunstgütern, während in Ober- und Unter-Deufstetten lauter Fallgüter waren. 1582 verbieten Melch. und Walter Drechsel Gebr. dem Steinhäuser das Jagen im Bannholz. 1595 hatte Peter Drechsel, der 1593 noch zwei Morgen Wiesen zum Lohe, die Goldbechin genannt, an seinen Vetter Benedikt Drechsel verkaufte, mit seinem Bruder Hans

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 473. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0473.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)