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verkauft. 1579 hatten die Ranger in Dinkelsbühl und das Gotteshaus St. Georg daselbst ein Bannholz zu D. Die niedere Obrigkeit gehörte den Gutsherren, die hohe Fraisch war zwischen Brandenburg (Cent Crailsheim), Ellwangen und Oettingen getheilt. 20 Häuser gehörten 1732 zur ersteren, 8 in die öttingische, 20 sammt Schloß in die ellwangische. 1794 bis 1798 mediatisirte Preußen die Rittergüter Deufstetten, Matzenbach, Wildenstein und führte die Konskription ein.

Die stets wechselnden Besitzer des 18. Jahrhunderts hatten zur Hebung der Bevölkerung allerlei Volk, auch Israeliten, aufgenommen, das Kopfsteuer zahlte, aber auf dem Grund und Boden keine Nahrung finden konnte, also auf Handel und andern unsichern Erwerb angewiesen war und mit der Zeit eine schwere Last wurde. 1770 kam es zu einer Empörung, weil das ritterschaftliche Patent gegen Vagiren und Landstreichen, das viele betrieben, angeschlagen wurde (Bauer).

Besonders hart drückten die 1850er Jahre mit ihrer Erwerbslosigkeit auf die Bevölkerung. Es mußte daher 1855 die Gemeinde unter Staatsfürsorge genommen werden, welche wesentlich zur Hebung des Ortes beitrug, so daß die Staatsaufsicht 1874 wieder aufgehoben werden konnte.

1545 haben die Roßbuben ein baufälliges Haus, das Ursula Drechsel gehörte, umgestoßen und verbrannt. 1622 wohnt Johann von Loswitz aus Schlesien in D., Segr. K. 1626 9. Juli allg. Flucht vor den Soldaten nach Dinkelsbühl 1633 9. April, 1634 13. März liegen Sperreuters Schaaren in der Umgegend Segr. Kb.


Kirchliches. Deufstetten gehörte zur Pfarrei Segringen, zu welcher das Kloster Hirsau und dessen Tochterkloster Mönchsroth das Patronat hatte. Als die Grafen v. Oettingen das Kl. Mönchsroth einzogen, wurde D. mit Segringen 1558 reformirt. Den Zehnten bezogen fortan die Grafen von Oettingen. Von 1620 an kamen auch Katholiken nach U.-Deufstetten, welche sich zur Pfarrei Ellenberg hielten. Als nun Segringen selbst 1631 am 28. April einen kathol. Pfarrer in Chr. Scheibele von Weilheim in Bayern (1631 17. Jan. haec copulatio finem imposuit praedicanti iniquissimo, cui legitime successit M. Joh. Chr. Scheibele) bekam und bis Ende des dreißigjährigen Kriegs einen solchen behielt, mehrte sich die katholische Bevölkerung. 1649 bekam Segringen zunächst als Filial von Walxheim wieder

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 475. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0475.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)