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Das Fischrecht im Waldthanner Weiher gehört der Realgemeinde Waldthann, ein Mühlenweiher dem Müller in Asbach.

Stiftungen sind vorhanden: 1. die Kirchenstiftung mit 3000 M. 2. die Stiftung des Pfarrers Hagen, † 1789, mit 500 fl. für die Ortsarmen. Derselbe stiftete 1000 fl. an die Ansbacher Pfarrwitwenkasse, 1000 fl. dem Ansbacher Waisenhaus, 1000 fl. zu einem Stipendium in Erlangen. 3. einige kleinere Armen- und Schulstiftungen.


Alterthümer: Auf der Markung Waldthann sind mehrere Orte abgegangen, nemlich westlich von der Winterhalde Lantprechts- auch Ramprechts- jetzt Rampoldshausen, südlich davon am Hirtenberg ein Hof, auf der Flur Ruppis der Ort Ruckebaz, nach dem der Bach im Mittelalter auch Ruppesbach hieß. Ein Zollhaus stand auf der „Köll“ bei Bergbronn. In Rötsweiler soll ein Herrenhaus, im Rappetsholz ein Schloß gewesen sein. An letzterem Ort fanden sich schon Münzen (Groschen und Sechser). Zu bemerken sind die Fluren Zigeunerplatz auf der Goldbacher Steige, Pfaffenwegle bei Waldthann, Judenweg bei der „Ruhe“ und Streitanspann, beide bei Asbach, Leixenbühl, Keidelschlag, Wefzenfeld, Schmidsberg bei Waldthann, Kästecker bei Bergbronn. Ein alter Weg führt von Ramboldshausen nach Ellwangen. Beim Judenstein soll ein Judenkirchhof gewesen sein.


Waldthann, früher einfach Tanne genannt (der Ort im Tannwald) gehörte wahrscheinlich ursprünglich zum Besitz der Herrn v. Lare (Altenlohr), wird aber urkundlich erst 1383 erwähnt, in welchem Jahr Conz Mülich, Schultheiß zu Crailsheim, Güter zu Tanne an Ulrich von Hohenlohe verkaufte, s. Altenmünster. Die hohe Obrigkeit gehörte Brandenburg-Ansbach. Der Besitzberechtigten aber war eine große Zahl. Ganz besonders waren es Bürger von Dinkelsbühl.

1. Die Berlin – 1391 Dez. Anna, die Levin v. Ulm, Hans Berlins We. von Dinkelsbühl genannt Heinzbül, verkauft an Cunlin Setz zu D. ein Gut, das sie von ihrem Ehewirth ererbt. Sig. ihr Bruder, Peter Lev von Ulm und Fritz Hofer (Dk. Arch.) 1524 verkauft Marx Berlin das Holz auf dem Streitanspann und auf dem Berg ob W. an die Gemeinde, O.A. 2. v. Feuchtwangen – Hans v. F. verkauft 1435 an Kunz Oswald von Tann den Zenngarten, Wiesen im Ried und Haubach. S. sein Schwager Fritz Hofer, Cr. Reg. 3. Hofer – Fritz Hofer verkauft 1385 an die Liebfrauenkapelle zu Crailsheim ein Gut zu T., Cr. Urk. 4. Maier – Peter Maier zu D. kauft 1601 von den Herren von Crailsheim auf Morstein 9 Morgen auf dem Tanner Weg, 2 Morgen im Keidelholz, 11 Morgen am Stritt Enspann das Weiherholz, 3 Morgen auf dem Hertenberg, 6 Morgen bei Rampertshausen und verkaufte es 1602 an die Gemeinde W. 1604 an das reiche Almosen zu Dinkelsbühl einen Hof, darauf Leonhard.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 481. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0481.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)