Seite:OACrailsheim0487.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Aue, ist vielleicht jenes Mistlau, in welchem Komburg bereits im 11. Jahrhundert Einkünfte hatte, W. U. 1, 392, obgleich sich später kein komburgischer Besitz mehr dort nachweisen läßt. Oettingen hatte Lehensgüter in M., auch Zehntrechte. 1405 wurde Seiz Hammer von Crailsheim, 1441 Mich. Völker Kastner und 1450 neben ihm Martin Mistlauer in Dinkelsbühl mit einem halben Hof belehnt, 1473 Heinrich Völker, 1482 Hans Völker, Sekretär, 1523 Heinrich Völker, 1560 Burkhard Hirsing von Crailsheim, Keßler Oett. Coll. Im 15. Jahrhundert sind die Herren von Jagstheim hier begütert. Ihre Rechte kamen später an die Herren von Ellrichshausen. 1409 verzichten Hans Altenburg, sein Bruder Eckardt und seine Schwester Katharina gegen Eckard Adel, gen. der reiche Adel von Jagstheim, auf ein von seinem Vater Adel v. Jagstheim erhaltenes Gütlein und den halben Zehnten zu Mistlau. Eckard wurde 1410 von den Grafen von Oettingen mit dem Zehnten belehnt (Biederm). Hans von Altenburg hatte auch Briefe von Betz v. Goltbach und seinem Sohn, Herrn Hans. 1412 verkauft Eckart Adel v. Jagstheim sein Gut zu Mistlau mit dem halben großen und kleinen Zehnten und Holz an der Bergbronner Steige an den Spital zu Crailsheim, der 1412 Seiz Lichtenberg verspricht, ihn in dem Besitz des gemeinschaftlich mit dem Spital erkauften halben Guts nicht irren zu wollen, Cr. Urk. Auf eine alte Markgenossenschaft mit Wegseß deutet ein 1421 durch den Rath zu Crailsheim gemachter Vertrag zwischen den beiden Gemeinden. Wegseß behauptete, die beiden Gemeinden haben bisher einen gemeinsamen Hirten gehabt, während Mistlau nach Zeugenaussage seit mehr als 60 Jahren einen eigenen Hirten hatte. Um 1500 war besonders Heinrich Völker reich begütert in M. 1481 verpachtet Hans Völker, markgräflicher Kanzler, Namens seiner Bruderskinder an die Gemeinden Mistlau und Wegseß die Weide am Eichenbühl. 1524 verkaufen Heinrichs Kinder Friedrich, Apollonia, Barbara, Kunigunde, 2 Güter an die St. Johanniskirche in Crailsheim und 1525 ein Gut an die Kirche zu Westgartshausen (Cr. Reg.). 1572 10. Dez. gab Valent. Heinrich v. Ellrichshausen 4 Güter zu M. im Werth von 800 fl. an Oettingen zu Lehen, Oett. Arch. 1732 hatte das Spital zu Crailsheim 3, der Heilige zu Westgartshausen 1 und die Herren v. Ellrichshausen in Jagstheim 4 Hintersaßen. Der Zehnte gehörte theils dem gen. Spital, theils der Pfarrei Waldthann. OA.Beschr. v. Vetter.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 487. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0487.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)