Seite:OACrailsheim0514.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der dortige kath. Pfarrer Paul Agricola hielt Messe in W. Der kath. Gottesdienst blieb bestehen, so lange W. im Besitz der Knöringen war, obwohl der größere Theil der neu sich hebenden Bevölkerung evangelisch war. Als Joh. Heinrich v. Knöringen Wildenstein verkaufte, behielt er seinen kath. Unterthanen das exercitium religionis catholicae vor. 1668 wurde eine evangel. Pfarrei, zum Dekanat Feuchtwangen gehörig, errichtet, beim ersten Gottesdienst ließ jedoch der Landkommenthur v. Roggenbach zu Ellingen durch Pfarrer Jäger v. Weidelbach unter der Kirchthüre gegen die Lostrennung von der Deutschordenspfarrei Weidelbach (d. d. 16 Apr. 1668) protestiren. 1766 wurde die Kirche neu gebaut, 1805 ein neues Schulhaus errichtet. Zur Pfarrei gehörte Röthlein, Neustädtlein, Gunzach, ein Haus von Krettenbach, die Spitzen- und Völkermühle, Steinbach am Wald, Wäldershub der kleinere Theil diesseits des Baches. Auch Matzenbach hielt sich, obwohl es eine Freipfarrei zu sein behauptete, evangelischerseits zu W. 1812 wurde die Pfarrei in ihrem jetzigen Umfang gebildet.

Pfarrer in Weidelbach: Wolfg. Goldochs bis 1516. Fried. Link 1516. Christoph Goldochs 1536–54, Jer. Fickel 1554. G. Jung 1578 evangel. St. Pasternak v. Schlesien 1580. Mich. Salzer 1580.

In Wildenstein: Abr. Greiß v. Dinkelsbühl, Pf. in Haßfelden, 1610 in Wildenstein, † 1613 zu U.-Deufstetten. Joh. Christian † 1619 Jan. (Segr. Kb.). Veit Beuerlein 1619–22. Joh. Volz 1628 vertrieben. M. J. D. Pistorius 1668. G. Scheinsberger 1673, abgesetzt 1674. M. Erh. Pfauz 1674–78. G. Meck 1712. Joh. Oppenrieder 1712–21. G. Fr. Baum 1721–26. G. M. Heberer 1726–41. Joh. Chr. Schumm 1741–44. Joh. Eug. Übel 1744–50. G. H. Riedel 1750–54. J. L. Schamberger 1754–60. And. Wilh. Pfisterer 1760–85. J. A. H. Welsch 1785–95. J. Chr. Engelhard 1795–1801. G. W. Bürger 1801–31. A. H. Lang 1835–51. Rud. Bartholomäi 1851–61. D. W. Betzner 1862–69. Th. Dessecker 1870–78. Ed. Beitter 1878.

Zur politischen Gemeinde W. gehören:

1. Großenhub, nordwestlich von Wildenstein, ein frei und hochgelegener paritätischer Weiler mit 12 Häusern, einer kathol. Konfessionsschule und einem Kramladen.

G., die Hube, das Gut eines Groß, gegenüber Wäldershub, der H. eines Walderich, war erst ellwangisches Lehen im Besitz der Herrschaft Rechenberg. 1461 hat Burkh. v. Wolmershausen, 1583 Heinrich Steinhäuser den großen Zehnten zu G. als ellwangisches Lehen, das nach Steinhäusers Tod heimfiel. 1501

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 514. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0514.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)