Seite:OACrailsheim0515.jpg

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erkaufte Sixt v. Ehenheim zu Forndorf, Amtmann zu Feuchtwangen, von Henslin Fischer ein Zinslehen, welches nach Aussterben der von Ehenheim an Brandenburg kam, aber von Forndorf bei Feuchtwangen aus verwaltet wurde. Dinkelsbühl hatte 1732 einen Unterthanen. 1384 verkauft Heinrich Guggelin B. zu D. ein Wiesflecklein auf dem Gigert (Fl. Gögersfeld) zwischen Fritz Kupferschmit und des jungen Rahlochsen Wiesen, Dk. Arch. Die hohe Obrigkeit gehörte ins Amt Crailsheim.

Vor der Reformation war Gr. Filial von Stimpfach, wohin die Katholiken des Orts heute pfarren, nach der Reformation hielten sich die Evangel. zur Pfarrei Waldthann (z. B. 1589. 1697 Kb.)

2. Völkermühle, eine Mahl- und Schneidmühle, die ihr Wasser aus den Weihern unterhalb Wäldershub gewinnt, erscheint weder 1732 in der OA.Beschr. Crailsheim von Vetter, noch in Fischers Topographie von Brandenburg-Ansbach 1787, scheint also erst Ende des vorigen Jahrhunderts errichtet zu sein. Wenn sie älter ist, so hat sie ihren Namen von den früheren Besitzern von Wildenstein, den Völker. Sie gehörte zu Wäldershub.

3. Wäldershub, nordwestlich von Wildenstein mitten im Walde gelegen, ist durch den Bach in zwei, einige 100 Schritte von einander geschiedene Theile getrennt, den Weiler und das Schloß. Das Schloß, jetzt von mehreren Familien bewohnt und zum Theil als Wirthshaus benützt, war ein ausgedehntes Gebäude mit 3 Flügeln, flankirt von Thürmen, von denen der nordwestliche vor 7 Jahren, der nordöstliche vor 30 Jahren abgegangen sind, die andern 2 früher. Nach Süden war der große Hof offen, aber das Ganze war von einer Mauer mit Thor, an dem noch das Wappen der Markgrafen mit der Zahl 1780 zu sehen ist, und einem theilweise noch erhaltenen Graben umgeben. In der Wand neben dem Thor ist das Wappen Wolf Dietrich Berlins und Anna Dorothea v. Ellrichshausen († 1617 20. Juli) mit der Zahl 1615 eingemauert. In einem Stall ist noch die Zahl 1561 zu lesen. Auf der Westseite in der nordwestlichen Ecke befand sich eine Schloßkapelle. Vor dem Schlosse steht eine prächtige Linde. Der Weiler besteht aus kleinen von Gärten umgebenen Häusern.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 515. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0515.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)