Seite:OAGöppingen 024.png

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die Hochfläche der Alp dadurch im Vortheil sind, daß sie mehr gegen schneidende Winde, besonders aus Nordost und Ost, durch die neben ihnen sich aufthürmenden Berge geschützt sind. Das Filsthal ist vorzugsweise den Ost- und Westwinden ausgesetzt. Den freiesten Tummelplatz aber haben die Luftzüge auf dem Plateau von Boll, Dürnau u. s. w., welche diesem Umstande eine sehr reine, im Winter aber der Gesundheit leicht Schaden bringende Luft verdanken. Hagelschlag kommt im Oberamtsbezirk nicht eben häufig vor. Eine Wetterscheide, die jedes Jahr im Sommer genau beobachtet werden kann, befindet sich ziemlich genau auf der Grenze zwischen den Oberämtern Göppingen und Geislingen; bis dahin erstreckt sich häufig der Regen von Geislingen her. Eine gleiche Wetterscheide wurde im Jahr 1836 zwischen Göppingen und Boll beobachtet; in diesem Sommer zogen sich die Gewitter, die von Westen herkamen, regelmäßig südlich und südöstlich von der Stadt hin, und die Entladung der Regen von Süden her erstreckte sich nicht weiter, als bis in die Mitte des Ortes Jebenhausen. Eine dritte Wetterscheide wird in der Nähe von Uihingen beobachtet; bis dahin werden im Thale von unten herauf häufiger Regenentladungen wahrgenommen, als weiter gegen die Oberamtsstadt aufwärts.[1]


8. Gebirgsarten, Versteinerungen und Mineralien.

Der Bezirk gehört seiner bei weitem größten Ausdehnung nach dem Lias, oder sofern man diesen als schwarzen Jura zur Juraformation zieht, dieser letzteren an. Die Keuperformation tritt zwar auch auf, aber in ganz untergeordnetem Verhältniß. Steinbrüche im Keupersandstein finden sich sowohl im Filsthal (Ebersbach, Uihingen) als

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 024. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_024.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Daß auch der Hohenstaufen als Wetterscheide wirkt, zeigt die Ortsbeschreibung. M.