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Amt," und 2 Ebenisten, welche schöne eingelegte Waaren mit Bildschnitzereien fertigen. Von den in den Fabriken arbeitenden Künstlern ist der Zeichner unseres Titelbildes, Anton Gastauer aus Boppard, ein talentvoller Maler und Lithograph, zu nennen.

b) Fabriken und fabrikmäßig betriebene Gewerbe sind, nach der Zeit ihrer Entstehung:

Die Fabrik endlosen Papieres von J. C. Schwarz Söhnen; in 2 Lokalen: die Fabrik in Göppingen, nach älterer Art seit 1727, nach neuerer seit 1834 bestehend, und die bei Groß-Eislingen, 1838 errichtet. In beiden Fabriken sind 65 Arbeiter beschäftigt. Beide Maschinen fabriciren wöchentlich 200—220 Riß, worunter in der Masse gefärbte Papiere von verschiedener Farbe, namentlich auch farbiges Umschlagpapier für Buchdrucker und – bis jetzt noch wohl ausschließlich in Württemberg — sehr schönes sogenanntes Seidepapier.

Die Wollgarn-Spinnerei von Baumann und Bürger, besteht seit 1820, beschäftigt 40 – 50 Arbeiter, und arbeitet theils zur eigenen Fabrikation, theils für württembergische und bayrische Fabriken.

Die Wolltuch-Fabrik von Baumann und Bürger, 1830 errichtet, beschäftigt 40 – 50 Arbeiter, und setzt ihre Waaren im Lande, in Bayern, Baden und der Schweiz ab. [1]

Die Türkischrothgarn-Färberei von den Gebrüdern Jung 1832 errichtet, mit 40 Arbeitern, versendet ihre Fabrikate in sämmtliche Vereinsstaaten und nach Österreich.

Die Wollgarn-Spinnerei von Heinrich Krauß, seit 1832 bestehend, mit 25 Arbeitern, hat hauptsächlich im Inland und nach Nördlingen Absatz.

Die Wollgarn-Spinnerei von C. G. Hailer, 1837 errichtet, beschäftigt 32 Arbeiter und hat die gleichen Absatzwege wie H. Krauß.

Die Wollgarn-Spinnerei von Thomas Scheuffele, 1837 errichtet, und die seit 1840 bestehende Wollgarn-Spinnerei von Johannes Herrmann setzt ihre Fabrikate hauptsächlich an inländische Tuchmacher ab.

Die Fabrik von lakirten Blech- und sonstigen Metall-Waaren von Rau u. Comp. im J. 1837 errichtet, mit 1 mechanischem Fall-Werk, 3 Steindruck-Pressen etc. Sie beschäftigt 120-130 Arbeiter; ihr Absatz geht, außer den Vereinsstaaten, nach Holland,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_120.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Die Fabrikinhaber erhielten wegen vorzüglicher Qualität ihrer Waaren 1839 eine silberne Medaille. (Corresp. des landw. Ver. II. 93.)