Seite:OAGöppingen 233.png

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durch einen Meßpriester von dem Kl. Adelberg vertrieben, der den größern Theil der Gemeinde zum Abfall brachte und erst am 18. Sept. 1647 einem evangelischen Prediger wieder den Platz räumen mußte. Dieses war der 1697 als Prälat von Lorch verstorbene Joachim Martini, von welchem die Leichenrede rühmt, daß er nicht nur die Abtrünnigen seiner Gemeinde zurückgeführt, sondern auch, mit Gefahr seines Lebens, zwei Jahre lang die unter dem Commandanten Thomas Hoff gestandene Garnison auf Hohenrechberg auf des Letztern Begehren als Seelsorger berathen habe. Der Kirchsprengel ist seit den ältesten Zeiten der gleiche, nur daß bis zur Reformation auch das weit entlegene Burgholz hierher eingepfarrt war und Maitis früher nach Lorch gehörte.

b) Brühlhof, H. mit 4 kath. Einw., Filial von Ottenbach, liegt auf der Markung von Lochhof und wurde erst vor wenigen Jahren angelegt.

c) Cyriacushof, H. mit 7 evangel. Einw. östlich von Hohenstaufen, an der Grenze gegen das OA. Gmünd gelegen. Der Hofbesitzer reichte früher neben Laudemien nur einen Schirmschilling und der Hof gehörte, wie auch der Schurrhof, bis 1806 zur Vogtei Schorndorf, in das Amt Plüderhausen.

d) Fuchshof, H. mit 9 evangel. Einw. südöstlich von Hohenstaufen. Scheint ebenfalls erst in neuerer Zeit entstanden zu seyn. Die Zehenten bezieht die Pfarrei Ottenbach.

e) Geyrenwaldhof, H. mit 32 Einw., wor. 5 kath. Aus einigen, zerstreut im Walde liegenden, Häusern bestehend, südöstlich von Hohenstaufen. Zehentverhältnisse wie zuvor. Die württ. Rentkammer gestattete 1713, den „Geyrenwald“ auszuroden, worauf schon 1717 zwei Höfe hier angelegt waren.

f) Herbenhof, H. mit 14 evangel. Einw. Herbenhof, Jackenhof und Strudelhof liegen nahe beisammen, gegen die Grenze des OA. Gmünd hin, und hießen in ältesten Zeiten Reichartsweiler, oder von ihren Besitzern Pfeifershöfe. Der größere Pfeifershof wurde in neueren Zeiten in den Herbenhof und den Strudelhof abgetheilt. Reichartsweiler war stets eine Zugehör von Hohenstaufen und bis 1486 und 1495 zu Gnaden verliehen. Die Zehentverhältnisse bei diesen 3 Höfen wie bei Fuchshof.

g) Hirschhof, H. mit 9 evangel. Einw., nördlich von Hohenstaufen gelegen. Die grundherrlichen Rechte gehören der Gutsherrschaft von Wäschenbeuren, OA. Welzheim. Der Hof kommt früher auch unter dem Namen „Niedermaitis“ vor, war von jeher ein Bestandtheil der Herrschaft Wäschenbeuren und dieser bis 1806 mit aller Hohheit unterworfen.

h) Hohrein, W. mit 97 evangel. Einw., liegt südwestlich 1/2 St.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_233.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)