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Heiligenpflege St. Margaretha zu Niederwälden. Es scheint also hier einst eine Capelle gestanden zu haben. Bei Niederwälden und Wangen lag noch 1686 ein Adelberg gehöriger, 71/4 M. großer See. (S. oben S. 19.)

Das Lagerbuch spricht von Äckern „in hintern Höfen, so in obern Erlenschwang gehören.“ Dies ist ein nun abgegangener, zwischen Holzhausen und Adelberg gelegener, Ort. Im J. 1245 verzichtet E. dictus comes de Aichelberg zu Gunsten Adelbergs auf seine Rechte »in Erliswanc«; und 1342 übergibt Ritter Conrad der Ruß seiner Muhme Anne v. Rieth im Frauenkloster Adelberg ein Gut zu „Erlischwang“ mit allen Rechten. – Über eine Römerstraße in der Nähe s. oben S. 105.


21. Gemeinde Holzheim,
bestehend aus Holzheim und St. Gotthardt. G. E. 843.

a) Holzheim, evangel. Pfarrdorf mit 687 Einw., wor. 3 Kath., liegt im Filsthal, 3/4 St. südöstlich von Göppingen, nicht ferne von der Grenze des OA. Geislingen, gehört in die III. Classe der Gemeinden und in den Forstbezirk Kirchheim. Ein Theil des großen Zehenten gehört der kathol. Pfarrei und Stiftungspflege Großeislingen, der größere Theil desselben aber dem Staat. An den grundherrlichen Rechten ist Graf von Degenfeld-Schomburg wegen des Rittergutes Eybach betheiligt. Die Gemeinde hat hieran seit 1817 beziehungsweise für 1225 fl. 45 kr. und 152 fl. abgelöst. (S. auch oben S. 81.)

Die Lage auf der oben S. 6 erwähnten wellenförmigen Ebene ist frei und eben; südlich ist dieselbe durch die Hügel Reutheberg und Buchrain begrenzt, hinter welchen sich die Gegend bis an den Fuß der Alp hin wieder verflacht. Der Ort mag, wie schon der Name andeutet, durch Ausrodung eines Gehölzes entstanden seyn; sein Kern, die eigentlichen Bauernhäuser, an welche nördlich und südlich die später entstandenen Söldnerhäuser sich anreihen, ist längs des Holzheimer Baches (oben S. 17), der sich hier mit dem Ramsbach vereinigt, gebaut und hat östlich und westlich die beiden vorgenannten Hügel zur Seite, die bis vor kurzer Zeit noch Spuren von Waldungen zeigten. Die Mitte des Ortes ist reinlicher als seine Ausläufer. Er hat 129 Haupt- und 26 Neben-Gebäude. Die Kirche liegt auf der östlichen Spitze des Dorfes und stößt an das Feld. Der im gothischen Styl erbaute Chor rührt, als frühere Capelle, aus dem 15. Jahrhundert her; der Thurm und das Schiff wurden 1671 angebaut, die Baulast liegt dem Heiligen und, da dieser unvermögend, der Gemeinde ob. Das angenehm daneben gelegene Pfarrhaus hat die Gemeinde zu erhalten, Schul- und

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_249.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)