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frühesten Zeiten Güter, welche theilweise an Adelberg und das Stift Faurndau gelangten; und einige Rechte hatten auch noch 1332 die Grafen- von Aichelberg. Aber auch die Dynasten von Staufeneck behaupteten hier Rechte, die wir bei Salach finden werden. Als sie 1274 ihre hiesigen Güter an Adelberg verkauften, versprachen sie »quod monasterium predictum in eisdem possessionibus herbergis, stiuris, seu aliis exactionibus indebitis quibuscunque non debemus aliqualiter molestare.« Wilhelm von Rechberg zu Hohenstaufen und seine Ehefrau Adelheid von Randeck stiften 1365 zu einem Jahrstag für ihre Tochter Anna ein hiesiges Gut in das Stift Faurndau. So besaßen denn schon frühe Adelberg 13 Höfe und Lehen, die Herrschaft Rechberghausen 7 Sölden und das Stift Faurndau 2 Sölden, in der Art, daß jede Herrschaft lange Zeit alle Obrigkeit über ihre Güter ausübte. Im J. 1759 aber hatte die Herrschaft Rechberghausen über ihre Angehörigen, damals 7 an der Zahl, nur noch die niedere Gerichtsbarkeit. Die Gesammtzahl der Bürger war 28. — Bis 1807 gehörte der Ort zum Kl. adelbergschen Oberamt.

Die Pfarrei ist alt, da sie — wie unten S. 279 bemerkt — schon 1274 genannt und zugleich »Albertus viceplebanus in Weldin« als Zeuge angezogen wird. [1] Im J. 1284 verkaufen Eberhard und Ludwig von Staufeneck dem Kl. Adelberg alle ihre Einkünfte aus der hiesigen Kirche; aber erst 1421 erhält dieses Kloster von Ritter Ulrich von Ahelfingen die Hälfte des Kirchensatzes, Widdumhofes und der Zehenten, und 1434 von Sigfried von Zillenhardt die andere Hälfte des Kirchensatzes. Der Reformation stand hier nichts im Wege. Nach Binder und der Pfarrbeschreibung wäre um diese Zeit Oberwälden Filial von Faurndau gewesen und die Pfarrei erst 1558 wieder besetzt worden. Im dreißigjährigen Kriege war der Ort 1637 — 1642 nach Hundsholz, von da bis 1649 nach Uhingen und bis 1656 wieder nach Hundsholz eingepfarrt.

Noch 1759 befanden sich auf der Markung, bei dem Staudenwasen, zwei kleine Weiher.


26. Gemeinde Ottenbach,
bestehend aus 18 Parcellen. G. E. 668.

a) Ottenhach, früher auch Autenbach, kathol. Pfarrdorf mit 362 Einw., wor. 47 evang., liegt nordöstlich, 2 St. von Göppingen,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_263.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Die Güterübergabe („in Öden-Wälden“) des Herzogs Welf, deren Cleß (III. 115) erwähnt, betrifft Roßwälden. S. d. beschr. d. OA. Kirchheim S. 264.