Seite:OAGöppingen 297.png

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Aichelberg der ältere mit Gunst und gutem Willen seiner Söhne Ulrich und Albrecht und seiner übrigen Kinder, dem Grafen Eberhard von Württemberg um 800 Pfd. Heller „die Burch ze Vilsegge vnd was wir dazu [1] kouften vmb vnsern Swaher seligen Herrn Vlrichen von Rechberg, im Holze, im Velde, Lüte vnd Gut, gesucht vnd vngesucht, vnd zwen Höfe, die heissent ze Bettenwiler“ (S. 150), „vnd was darzu gehört.“ Wie lange Württemberg die Burg besessen, ist unbekannt; ebenso auch, ob das ritterliche Geschlecht, das sich von ihr schrieb, und wovon wir 1268 bis 1294 die drei Brüder Bernold, Anselm und Heinrich theils in Erpfenhausen und theils in Unter-Berken begütert treffen, dieselbe einst eigen oder zu Lehen besessen hatte. Nach langer Pause finden wir die Rüssen oder Reuß von Kirchheim, und zwar im allodialen Besitze. Hans Rüß verkauft 1379 alle seine (zu Filseck gehörigen) Leute und Güter zu Uhingen seinen Söhnen Johann, Friz, Diethoch, Eberhard und Heinrich; wobei einer lehensherrlichen Zustimmung nicht gedacht wird. Dieses Geschlecht besaß Filseck lange. Hans Reuß von Reußenstein zu Filseck verleiht 1459 Güter zu Uhingen. Ein Heinrich Reuß daselbst kommt 1489 vor, und Michael Reuß, den wir 1525 bei Hobenstaufen kennen lernten, saß schon 1503 hier. Im J. 1553 bot Wilhelm Reuß von Reußenstein das Gut dem Herzog von Württemberg zum Kauf an; es bestand damals: aus dem Schloß (in gar schlechtem Zustand), mehreren Gütern, worauf 6 – 700 Obstbäume, 600 Jauchert Wald, 1 Fischwasser in der Fils, 5 Fischweihern, dem Weilenbergerhof, 1 Gut zu Sparwiesen, der Schenkenmühle zu Albershausen, 14 Lehen zu Uhingen, und 1/3 am Hirtenstab daselbst. Der Herzog war aber nicht geneigt; worauf die 3 Söhne des indessen verstorbenen Wilhelm [2] am 10. Jan. 1568 dieses Gut um 14.210 fl. an Balthasar Moser, damals Bürgermeister von Göppingen, nachmals herzogl. württ. Rentkammerrath, als freies Eigenthum mit aller hohen und niedern Obrigkeit verkauften. Nachdem Kaiser Maximilian II. unterm 4. März 1573 den Käufer und dessen Bruder Valentin mit allen ihren etlichen Nachkommen in den Adelsstand erhoben und ihnen gestattet hatte, sich „zu ewigen Zeiten von ihren Sitz vnb Schlößern Filseck vnd Weilerberg“ zu nennen und zu schreiben (J. J. Moser von Filseck etc. erläutertes Württemberg, 1729, I. 54 etc.) verkaufte der Erstere am 21. Okt. 1573 das Gut um 17000 fl. an Dietrich von Gemmingen, dessen Erben dasselbe den 1. Sepr. 1596 an Burkhardt von Berlichingen veräußerten. Im J. 1617 und 1628 finden

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 297. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_297.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Die von Einigen hierauf gestützte Annahme, daß Filseck selbst zuvor rechbergisch gewesen, ist hienach nicht außer Zweifel.
  2. Den Letzten dieses Namens s. oben Salach. S. 277.