Seite:OAGaildorf 086.png

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Mitglied des Gemeinderaths als Urkundsperson begleitet. Das Geschäft der Kaminreinigung in dem Bezirk ist 2 Kaminfegern übertragen, wovon der eine den Wohnsitz in Gaildorf hat, während dem andern, mit dem Wohnsitz in Eschach, der sogenannte obere Bezirk zugewiesen ist.

Mit Feuerlöschgeräthschaften sind sämmtliche Gemeinden versehen. Fahr-Feuerspritzen (Eigenthum der Amtskörperschaft) sind aufgestellt: in Gaildorf, Gschwend, Michelbach, Eschach, Ober-Roth, Ober-Sontheim, Sulzbach und Unter-Gröningen. Für die Gemeinde Ruppertshofen wird dermalen eine solche angeschafft. Die Zahl der in den Jahren 1840–1852 vorgekommenen Brandfälle beträgt 52, wovon jedoch nur wenige von Bedeutung waren.

Die Mobiliar-Feuerversicherungs-Gesellschaften, von welchen gegenwärtig 4 im Oberamtsbezirke Agenten aufgestellt haben, werden in neuerer Zeit mehr, als früher, benützt. Die Zahl der Versicherten belauft sich auf 322 Personen, wovon 320 auf die württembergische Privatversicherungs-Gesellschaft kommen.


4. Gewerbspolizeiliche Anstalten.

Das Eichen und Pfechten der Maße und Gewichte der Gewerbenden wird im ganzen Oberamtsbezirk von den in der Oberamtsstadt aufgestellten Eichern und Pfechtern besorgt, welche auch die periodischen Visitationen der Maße und Gewichte vornehmen. In Gschwend besteht außerdem eine Eichanstalt für Fässer.

In den meisten Getreidemühlen sind Wagen zum Wägen der Früchte aufgestellt


3. Oberamts- und Gemeinde-Haushalt.
A. Oberamtspflege.

Nach der Rechnung von 1850/51 beträgt das Vermögen der Oberamtskorporation 11.785 fl. 34 kr., der Schuldenstand dagegen 60.805 fl. 38 kr., wovon 52.650 fl. zu verzinsen sind. Der Abmangel belauft sich daher auf 49.020 fl. 4 kr., hauptsächlich wegen der vielen obenerwähnten Straßenbauten.

Das Betriebskapital der Oberamtspflege ist auf 3000 fl. festgesetzt. Die durch den Oberamtspfleger einzuziehende Staatssteuersumme betrug auf 1850/51 26.643 fl. 57 kr.

Zu Deckung der Bedürfnisse der Amtskörperschaft muß alljährlich zu einer nicht unbedeutenden Amtsschadens-Umlage geschritten werden, welche im Jahr 1850/51 die Summe von 19.000 fl. betrug.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 086. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_086.png&oldid=- (Version vom 23.3.2019)