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Wiederholungen zu vermeiden und eine bessere Übersicht der später verwickelten Besitzverhältnisse zu gewinnen, schon hier die Genealogie der Schenken und ihrer Erben mit den hauptsächlicheren Theilungen folgen, wobei an die in der O.A.-Beschr. von Hall S. 176 etc. gegebenen Mittheilungen über die ältesten Glieder des Hauses angeknüpft wird. [1]


A. Limpurg-Gaildorf.
1. Gaildorf und Schmiedelfeld.

a. Conrad IV., geb. 1396, † 1482, vermählt mit Clara, Gräfin von Montfort, hatte 1441 mit seinen 5 Brüdern eine Theilung getroffen, wonach er selbst mit Conrad V. (geb. 1402, † 1455, unvermählt) und Gottfried I., Bischof von Würzburg (geb. 1403, † 1455), Gaildorf, Schmiedelfeld und Ober-Roth, die Brüder Friedrich IV., Domherr zu Bamberg (geb. 1397, † 1416), Albrecht II., Domherr zu Mainz (geb. 1399, † 1449) und Friedrich V. (geb. 1400, † 1474) die Burg Limpurg und die Herrschaften Adelmannsfelden (1380 erworben) und Buchhorn erhielten. Das Übrige sollte gemeinschaftlich seyn, wurde aber 1481 gleichfalls getheilt und dem ersten Antheile Gröningen, Gschwend oder Seelach, Röthenberg, Vichberg, Welzheim und die Waibelhube, dem zweiten Antheil aber die Herrschaft Speckfeld, welche theils Friedrich III. erheirathet, theils dessen Erben 1445 erkauft hatten, zugeschieden. So wurde Conrad IV. Stifter der (älteren) Linie Limpurg-Gaildorf, Friedrich V. aber Stifter der (jüngeren) Linie Limpurg-Limpurg oder Speckfeld (siehe unten B.). Conrad IV. hatte nur einen Sohn:

b. Albrecht III., † 1506, welcher mit Elisabethe, Gräfin von Oettingen, 9 Söhne und 10 Töchter zeugte, wovon genannt werden: Christoph I., Melchior, Domherr zu Ellwangen († 1510), Hieronymus, Domherr zu Straßburg und Constanz († 1517), Wilhelm II., Albrecht IV. und Johann I., alle drei Domherren zu Bamberg und Würzburg, und Georg III., † 1528 unvermählt.

c. Christoph I., vermählt mit Agnes, Gräfin von Wendenberg, † 1515, hatte 8 Kinder, wovon Erasmus II. (geb. 1497, † 1568), Bischof von Straßburg, Johann II., dessen Zwillingsbruder († 1544 ohne Nachkommen),


  1. Über die neuere Ansicht, daß die Schenken nicht vor dem Jahr 1229 im Besitze der Burg Limpurg bei Hall getroffen worden und das Geschlecht selbst nicht viel älter sey, s. Zeitschrift des hist. Ver. f. d. württ. Franken, III. 46 und V. 39, dagegen III. 54 u. f. Obgleich zuzugeben ist, daß die Schenken in mehreren Orten der Oberamtsbezirke Hall und Gaildorf begütert erscheinen, ohne daß die Zeit der Erwerbung angegeben werden kann, so ist doch auch andererseits nicht in Abrede zu stellen, daß keine Erwerbungen derselben nachgewiesen werden können, welche über das dreizehnte Jahrhundert hinauf reichen.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 092. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_092.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)